Stachel auf dem Bildschirm
Lukas Lattinger (30) aus Hartberg ist das neue Gesicht von „Wien heute“. Warum der Hobbyimker Politikern aber keinen Honig ums Maul schmieren wird. Ein Porträt.
Achtung Einstieg – in drei, zwei, eins …“und das Rotlicht im brandneuen Wienheute-studio geht an. Vor der Orf-kamera steht mit Lukas Lattinger ab sofort ein Steirer. Nachdem er vor wenigen Wochen das interne Casting gewonnen hat, präsentiert der 30-jährige Hartberger nun das tägliche Stadtmagazin aus dem Wiener Funkhaus. „Eine große Herausforderung, denn in Zeiten von Corona und Wienwahl ist es bedeutsam, wie man Moderationen formuliert. Man wird genauer beobachtet. Aber es ehrt mich natürlich sehr, eine der ältesten und meistgesehenen Sendungen des ORF präsentieren zu dürfen“, so Lattinger stolz.
Seit 2013 als Reporter, Redakteur und Chef vom Dienst für das Wiener ORF Landesstudio im Einsatz, hat der zweifache Familienvater am vergangenen Wahlsonntag auch für die
„Zeit im Bild“aus der Övp-wahlzentrale berichtet – mehr als 1,8 Millionen Zuseher waren dabei.
„Plötzlich kommen Po
litiker auf einen zu und gratulieren zum Sieg beim Tv-casting. Man wird auf einmal anders wahrgenommen und begegnet vielen auf Augenhöhe“, erzählt Lattinger.
V or wenigen Jahren hat er die Grazer Imkerschule absolviert, mittlerweile betreut Lukas Lattinger in seiner familiären Heimat Hartberg zehn Bienenvölker. „Die Hobbyim kerei ist der perfekte Ausgleich zum Beruf des Journalisten, bei den Tieren muss man Ruhe bewahren“, weiß der in Wien lebende ORF-MANN. Als Journalist versichert Lattinger aber augenzwinkernd, „keine Drohne, sondern „eine umtriebige Biene mit Stachel zu sein und diesen der Politik, wenn nötig, auch anzusetzen“. Vom Bürgermeister bis zum Bezirksrat: Kritische Berichterstattung und Interviews seien der oberste Auftrag eines Orflandesstudios. xakt eine Autostunde ist es von seiner Wohnung in Inzersdorf bis zum Elternhaus in Hartberg. Lukas Lattinger besucht mindestens einmal in der Woche seine steirische Familie. „Mittlerweile verbringen meine Frau und ich jede gemeinsame Freizeit in der Oststeiermark. Während des Lockdowns waren wir überhaupt wochenlang hier anzutreffen“, erzählt der Neo-moderator.
Auch bezeichnet sich Lukas Lattinger als einen „echten Schworzen“und passionierten Sturm-fan. Beim Onlineportal „sturm12.at“hat der gelegentliche Hobbykicker einst seine journalistische Karriere begonnen. „Wenngleich beruflich nun in Wien verankert, mein Herz bleibt ein grünes für die Steiermark oder eben auch schwarzweiß für Sturm Graz“, lacht Lukas Lattinger.
E