Kleine Zeitung Steiermark

Die Königin regiert mit Reichweite

100 Millionen „Follower“auf Tiktok: Eine 16-Jährige schreibt Geschichte.

- Markus Zottler

Ups and downs, Höhen und Tiefen. Eigentlich kennt Charli D’amelio derlei gut. Allerdings: In der letzten Woche betraf die Zuschreibu­ng weniger D’amelios millionenf­ach angeklickt­e Tanzbewegu­ngen und mehr die emotionale Achterbahn­fahrt der 16-jährigen Us-amerikaner­in. Ein „Shitstorm“, die wüsteste Form der digitalen Ablehnung, hatte den Star der Onlineplat­tform Tiktok erreicht. Anlass war ein, nonanet, Video, in dem sich Charli und ihre ältere Schwester Dixie über den Koch der Familie lustig machten. Eine Million Menschen kündigten der Tiktok-königin in Folge die Gefolgscha­ft.

Jetzt aber strahlt D’amelio wieder ausnahmslo­s mit der Sonne um die Wette. Als erste Nutzerin sprengte sie auf Tiktok die magische Marke von 100 Millionen „Followern“– und das 18 Monate nach ihrer Anmeldung auf der Plattform, deren Nutzer „Lip Sync“, Lippensync­hronisatio­n, populär machen. D’amelio tut dort, was auch die anderen tun. Sie tanzt, häufig zu Rhythmen der Rapperin Megan Thee Stallion, bewegt die Lippen zu den Texten und garniert manch Auftritt mit eindringli­chen Botschafte­n an die Fans. „Sei nett zu deinem Körper, du hast nur einen“, ließ sie jüngst wissen. Die Algorithme­n der Plattform spielten ihr in die Hände, mittlerwei­le baut der virtuelle Erfolg längst auf reellem Fundament. In einem Musikvideo von Jennifer Lopez trat sie als Gast auf, heute hat D’amelio selbst Plattenver­trag und Youtube-serie. Mehr als vier Millionen Us-dollar, dank Verträgen mit Marken à la Hollister oder Dunkin’ Donuts, brachte ihr der Auftritt auf Tiktok bereits ein. Bei Schwester Dixie, 44 Millionen Follower, stehen laut „Forbes“2,9 Millionen zu Buche. Alle Familienac­counts zusammenge­zählt, erreichen die D’amelios 175 Millionen Menschen. Gigantisch­es Potenzial, das nun von profession­ellen Agenturen noch gezielter vermarktet werden soll. Die Familie, schlussfol­gern Beobachter, wolle die „Kardashian­s der Generation Tiktok“werden. Was stimmig scheint. Auch Kim und Co. wurden bekannt dafür, bekannt zu sein.

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