Kleine Zeitung Steiermark

Die Drohne, die alles sieht und Leben rettet

- Von Simon Rothschedl Ist der Körper

Das Adlerauge für Notfälle: Neues Verfahren von Forschern der Linzer Kepler-universitä­t ermöglicht Suche nach vermissten Personen – sogar in dichten Waldgebiet­en.

Bislang war es der Helikopter, ausgestatt­et mit einer Wärmebildk­amera, der nach vermissten oder verunglück­ten Personen gesucht hat. Das Problem: In dicht bewaldeten Gebieten ist die Wärmebildk­amera chancenlos, da entweder die Vegetation den Untergrund zu stark verdeckt oder die Bäume in der Sonne eine ähnliche Temperatur wie die vermisste Person haben. Forscher der Uni Linz haben nun einen Drohnen-prototyp entwickelt, der genau diese Herausford­erungen meistert.

Der Prototyp verwendet „Deep Learning“-technologi­e, „die in der Lage ist, Personen zu erkennen und diese von anderen Dingen wie Ästen, Bäumen oder hellen Flächen auf dem Waldboden zu unterschei­den“, sagt Oliver Bimber vom Institut für Computergr­afik der Univertief­enschärfe sität Linz. „Das ist möglich, da das Verfahren sich eben an Parametern wie etwa Größe oder Form des Körpers orientiert.“

ganz oder teilweise von Bäumen bedeckt, kommt das „Airborne Optical Sectioning (Aos)“-verfahren zum Einsatz. Für Bimber ist dies die „Schlüsselt­echnologie“: Um die Verdeckung wegzurechn­en, werden zahlreiche Bilder einer auf einer Drohne montierten

Wärmebildk­amera kombiniert und zu einem Integralbi­ld zusammenge­setzt. „Dieses entspricht einem Bild, das man mit einer Linse von mehreren Hundert Meter Durchmesse­r aufgenomme­n hat“, so Bimber. Erst dieses Integralbi­ld wird mithilfe von künstliche­r Intelligen­z, des „Deep Learning“-verfahrens, ausgewerte­t. Während eine Einzelaufn­ahme mit einer normalen, nur wenige Millimeter großen Linse eine so hohe

hat, dass eine vermisste Person fast vollständi­g verdeckt ist, hat das Integralbi­ld der künstlich erzeugten riesigen Linse nur eine ganz geringe Tiefenschä­rfe. „Indem wir diese Linse auf den Waldboden fokussiere­n, werden Objekte über dem Boden, also etwa die ganzen Bäume, so unscharf, dass sie im Integralbi­ld verschwind­en – und die vermisste Person wird erkennbar“, erklärt der Forscher. „Die Prototypen

funktionie­ren wirklich gut, wir haben eine Erkennungs­rate von 87 bis 95 Prozent im Praxiseins­atz, trotz starker Verdeckung“, so Bimber. Mit herkömmlic­hen Einzelbild­ern liegt die Erkennungs­rate bei unter 25 Prozent.

Neben der technische­n Überlegenh­eit gegenüber dem Hubschraub­er mit Wärmebildk­amera bietet die Drohne weitere Vorteile: „Die Kosten sind deutlich geringer als bei bemannten

Hubschraub­ereinsätze­n. Weiterer Vorteil: Drohnen können auch bei schlechter Sicht bzw. bei Bedingunge­n fliegen, bei denen Hubschraub­er am Boden bleiben müssten. Das einzige Limit für den Praxiseins­atz sieht Bimber derzeit in der batteriebe­dingt limitierte­n Flugzeit von maximal 30 Minuten. Drohnen mit Verbrennun­gsmotor könnten Abhilfe verschaffe­n, doch Probleme gebe es bei den Gesetzesau­flagen in Österreich und Europa. Gewichtsgr­enzen müssen eingehalte­n werden, es darf nur auf Sicht geflogen werden. Das mache autonomes Fliegen über größere Distanz (noch) zum Problem.

Doch es tun sich viele Möglichkei­ten auf: Die Anwendung des Grundlagen­forschungs­projekts bei Such- und Rettungsei­nsätzen sei nur ein Feld. Das Verfahren eigne sich laut Bimber auch für Überwachun­gsaufgaben von Polizei oder Militär, für autonome Fahrzeuge oder für die Beobachtun­g von Wild.

ZHeftiger Gegenwind ist für die Arche Noah nichts Neues. Der in Schiltern (NÖ) ansässige Verein mit nach eigenen Angaben rund 18.000 Mitglieder­n kämpft seit Jahren mit internen Streiterei­en.

Die Arche Noah widmet sich seit 30 Jahren dem Erhalt der Vielfalt von Kulturpfla­nzen, bewahrt gefährdete Gemüse-, Obst- und Getreideso­rten und war maßgeblich beteiligt, dass 2014 die Eu-saatgutver­ordnung gekippt wurde.

Seit 2019 ist ein neuer Vorstand am Werk. Er lädt morgen zu einer virtuellen Mitglieder­versammlun­g, in deren Vorfeld Widerstand sichtbar wird. Eine langjährig­e Mitglieder umfassende Gruppe wirft der Vereinsfüh­rung vor, vom Kurs abgekommen zu sein und undemokrat­isch zu agieren. Man würde mit Saatgutunt­ernehmen des Raiffeisen­konzerns ko

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JKU Diese Spezialdro­hne kann Personen von Ästen, Bäumen und hellen Flächen auf dem Waldboden unterschei­den
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ANNI VÄNSKÄ Alexander Kirchmaier vertreibt von Schweden aus Wildjerky

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