Gegenwind für die Arche Noah
Saatgutverein mit 18.000 Mitgliedern sorgt für Erhaltung gefährdeter Sorten. Jetzt gibt es heftige Kritik aus den eigenen Reihen.
oder Sortenraritäten mit
Hybridsorten kreuzen, lauten nur zwei von vielen
Vorwürfen.
Im Detail aufgelistet ist alles auf der Internetseite archemitzukunft.net. Federführend sind rund zehn Personen, darunter der Ökologe Peter Englmaier, Ex-obfrau Simone Schneeweiß und die Steirer Florian Walter und Barbara Hable.
Die beiden alternativen Landwirte sind Lebenspartner und wohnen am „Himmelbauer“-hof in Pöls-oberkurzheim: „Leider geht der Verein in die Richtung der konventionellen Pflanzenzucht: es muss ertragreich sein, muss sich rechnen“, sagt Walter. Gefährdet sieht die Gruppe durch das Agieren des Vereines ein „einoperieren zigartiges, dezentrales Netzwerk von Saatguterhaltern“, darunter viele Hobbygärtner.
Der neue Arche-noah-obmann Johannes Maurer betont, der Verein stehe für Saatgutsouveränität: „Dies ist kein Luxus, sondern ein elementares Grundrecht, und dafür stehen wir in Österreich als einzige bedeutende Organisation.“
Die nun erhobenen Vorwürfe seien schon öfter diskutiert worden, jeden einzelnen könne man entkräften. Es werde nicht undemokratisch agiert, sondern auf Basis von Mehrheitsbeschlüssen in Mitgliederversammlungen. Das halte die Gruppe nicht ab, „weiter die Fakten zu verdrehen und Unwahrheiten in den Raum zu stellen“, so der Obmann. Und: „Das ehrliche Bemühen um die Sortenvielfalt wird völlig falsch und haltlos als ein Ausverkauf dargestellt.“Bei der Mitgliederversammlung am Freitag stehe man Rede und Antwort.