Artenschutz hat jetzt
2500 Euro gibt es künftig für Initiativen zum Artenschutz. Der „Silberdistel“-preis soll auf ein wachsendes Problem aufmerksam machen.
Die Zahlen sind schwindelerregend hoch. Zwischen einem Drittel und der Hälfte aller Tier- und Pflanzenarten in der Steiermark gelten laut Fachleuten inzwischen als in ihrem Fortbestand bedroht. Und es gibt keine Anzeichen für eine Änderung des fatalen Trends. Zu stark sind die Spuren, die Monokulturen, Erderwärmung und der allgemeine Flächenfraß in den vergangenen Jahrzehnten hinterlassen haben. Forscher sprechen von einer Biodiversitätskrise, die auch vor der mutmaßlich Grünen Mark nicht haltmacht.
Ein Problem, für das es keine einfachen Lösungen gibt. Das Land sucht nun Initiativen, die sich mit guten Ideen gegen den Artenschwund engagieren, und zeichnet die besten mit dem neu geschaffenen „Silberdistel“-preis aus. 2500 Euro gibt es in fünf Kategorien jeweils als Preisgeld, bewerben kann man sich ab sofort (siehe Infobox rechts). Eine Jury soll unter Einbindung aller Steirer die Siegerprojekte auswählen. Das Preisgeld wird vom Land Steiermark gemeinsam mit den Initiatoren, Marianne und Wilhelm Graf zur Verfügung gestellt.
Für Umweltlandesrätin Ursula Lackner (SPÖ) soll der Preis „Bewusstsein für die Problemlage“schaffen. Ähnlich sieht das Stifterin Marianne Graf, die man als Entwicklungshelferin und Honorarkonsulin für Albanien kennt: „Es geht um die Vielfalt der Lebensräume, die uns verloren geht.“Auch wenn die Viruskrise derzeit zu Mutlosigkeit verleite, könne sich das Land das nicht leisten. „Hinter der Pandemie steht das viel größere Monster der Umweltzerstörung und des Klimawandels“, sagt Graf. „Gerade jetzt brauchen wir Zukunftsoptimismus.“Manches ausgezeichnete Projekt könne vielleicht Vorbild für weitere Aktionen sein.