Für Kraft ist der Weltcupzug in weiter Ferne
Österreichs Skisprung-nationalteam steht nach drei positiven Tests unter Quarantäne und verpasst den Weltcup in Ruka.
Wie, wann und wo genau es passiert ist, lässt sich nicht mehr eruieren, Fakt bleibt aber: Cheftrainer Andreas Widhölzl sowie die Athleten Gregor Schlierenzauer und Philipp Aschenwald haben sich beim Weltcupauftakt in Wisla mit dem Coronavirus infiziert. Die Hiobsbotschaft erreicht das ÖSV-TEAM nach seiner Rückkehr aus Polen. Widhölzl und Schlierenzauer weisen leichte Symptome auf, das Trio begab sich sofort in Selbstisolation. So wie auch die übrigen Teammitglieder.
„Das ist eine reine Präventivmaßnahme, die Sicherheit und die Gesundheit aller Beteiligten steht zu einhundert Prozent im Vordergrund“, erklärt Ösvsportdirektor Mario Stecher die gezogene Konsequenz. Das hat zur Folge, dass dieses Wochenende in Ruka (die Qualifikation steigt am Freitag, Samstag und Sonntag folgt je ein Einwie zelspringen) die „zweite Garde“Österreich auf der Schanze vertreten wird. Von Florian Liegl betreut, nehmen Manuel Fettner, David Haagen, Timon-pascal Kahofer, Clemens Leitner, Markus Schiffner und Marco Wörgötter die Herausforderung an.
Durch diesen Totalausfall verschieben sich natürlich auch so manche Ziele innerhalb des „Adler-horsts“. Zum einen verliert man aller Voraussicht nach natürlich wichtige Punkte hinsichtlich des Nationencups. Zum anderen fehlen den Athleten damit zumindest auch zwei Einzel-bewerbe für den Gesamtweltcup. Vor allem für Titelverteidiger Stefan Kraft ist es ein schwerer Rückschlag. Hatte der Salzburger bereits bei der Einzelkonkurrenz in Wisla nach einem verpatzten Sprung das Finale verpasst, so fallen ihm nun zwei weitere Bewerbe aus der Wertung. Der Zug Richtung erfolgreiche Titelverteidigung dürfte damit bereits vorzeitig abgefahren sein.
Da war die Welt noch in Ordnung: Österreichs „Adler“jubeln über den Sieg
es könnte sogar noch schlimmer kommen, denn noch ist nicht sicher, dass die im Team negativ getesteten Athleten überhaupt grünes Licht für den Weltcup in Nischni Tagil (4. bis 6. Dezember) erhalten. „Das prüfen wir gerade, die Entscheidung ist noch offen“, sagt Stecher. Im schlimmsten Fall würde Österreichs Nationalteam auch diese Bewerbe verpassen und müsste ohne Wettkampfsprünge in den Beinen sowie mit mangelndem Selbstvertrauen zur Skiflug-wm nach Planica (10. bis 13. Dezember) reisen.
es zu einer Infektion kam, ist für den Sportdirektor ein Rätsel, „denn wir haben alle Maßnahmen penibelst eingehalten. Andererseits befinden sich natürlich alle Athleten für längere Zeit gemeinsam in der Umkleide an der Schanze. So etwas lässt sich nicht verhindern – auch wenn das Skispringen eine Freiluftsportart ist.“
Hinsichtlich Gesamtweltcup kann auch Stecher seine Skepsis nicht verbergen. „Da wird es jetzt für Kraft, aber auch alle anderen ganz schwer. Aber es gibt in dieser Saison noch die Skidoch