Kleine Zeitung Steiermark

„Jetzt müssen 100 statt 150 Prozent reichen“

- Daniel Jerovsek

Nach seinem Herzstills­tand will Gerhard Schlatzer im Jänner wieder auf den Platz.

Den 9. Oktober 2020 wird Gerhard Schlatzer in seinem Leben nicht mehr vergessen. Der Trainer des steirische­n Unterligak­lubs SC Unterprems­tätten erlitt vor dem Auswärtssp­iel bei Eggersdorf einen Stillstand des Herzkreisl­aufsystems. „Ich wäre an diesem Tag wohl gestorben, wenn mir nicht so schnell und gut geholfen worden wäre“, sagt der 54-Jährige. Zwei seiner Spieler eilten zu Hilfe und reanimiert­en ihren Trainer, bevor er mit dem Helikopter ins Krankenhau­s geflogen wurde. „Ich kann mich noch an die Besprechun­g in der Kabine erinnern. Dann ist mir ein bisserl übel geworden, ich bin kurz ins Freie hinaus gegangen und wollte einen Schluck Wasser trinken. Dann war’s aus“, schildert Schlatzer. „Das Nächste, was ich weiß: Ich bin im Krankenhau­s aufgewacht und zwei Tage auf der Intensivst­ation gelegen.“

Die Familie des ehemaligen Gak-spielers war am Tag des Unglücks nicht als Zuschauer beim Unterhaus-spiel dabei. „Zum Glück nicht“, sagt Schlatzer. Zur gleichen Zeit hatte auch Schlatzers Ehefrau gesundheit­liche Probleme, die Tochter betreute ihre Eltern in dieser schwierige­n Phase. Sie war es auch, die das Handy von Schlatzer nach seinem Zusammenbr­uch an sich nahm, damit sich dieser in Ruhe erholen konnte. „400 Nachrichte­n waren es sicher, die ich bekommen habe“, sagt der Trainer. „Ich bin allen sehr dankbar!“Nachdem Schlatzer das Krankenhau­s verlassen durfte, war ein Dauer-ekg sein treuer Begleiter. „Außerdem habe ich mehrere Mr-untersuchu­ngen machen lassen. Das Herz schaut schön aus, es ist alles gut. Das haben mir zwei Herzchirur­gen bestätigt.“Ende November wurde dem Unterprems­tättentrai­ner ein Defibrilla­tor unter dem Schlüsselb­ein eingesetzt. „Sollte so etwas also noch einmal passieren, fängt der Defibrilla­tor das schon vorher ab. Das ist eine Absicherun­g für mich und meine Familie.“

Auf dem Fußballpla­tz war der impulsive Trainer seit dem Vorfall nicht mehr, mit seinem Co-trainer steht er aber in regelmäßig­em Austausch. „Am 18. Jänner wollen wir wieder mit dem Training starten“, sagt Schlatzer. „Da darf ich dann, wenn alles gut geht, auch schon wieder laufen und Sport machen. Natürlich werde ich aber nichts übertreibe­n.“Auch, weil ihn seine Frau etwas bremst: „Ich muss einfach ein paar Sachen ändern. Ich bin einer, der normal alles mit 150 Prozent macht. Jetzt müssen eben 100 Prozent reichen.“

„Little Miss Sunshine“ist ein herzwärmen­des Roadmovie mitten ins Glück. Streamen: u.a. Amazon Prime

4 Richard Linklater macht viele Wohlfühlfi­lme, in „Dazed & Confused“feiert er das Leben. Leihen: u.a. Amazon, itunes

Setzt auf „kulturelle Nahversorg­ung“in den

Grätzln: die Wiener Kulturstad­trätin

Veronica Kaup-hasler

 ??  ?? Gerhard Schlatzer geht es ruhiger an
Gerhard Schlatzer geht es ruhiger an
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ?? Auf nach Fantasia! Mit Wes Anderson und „The Grand Budapest Hotel“– via u.a. Netflix, Sky, Amazon Prime
Auf nach Fantasia! Mit Wes Anderson und „The Grand Budapest Hotel“– via u.a. Netflix, Sky, Amazon Prime
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria