Vom langen Weg zur Wahrheit
„Six Feet Under“-schöpfer Alan Ball meldet sich mit einem Südstaaten-familiendrama
zurück. Ein Roadtrip ins Jugendtrauma.
zon Prime zu finden. Regie führt Oscarpreisträger Alan Ball („American Beauty“), der vor knapp 20 Jahren mit der Hbo-serie „Six Feet Under“den Boom hochqualitativer Serien mit eingeläutet hatte und später die erfolgreiche Horrorserie „True Blood“schrieb.
Für sein jüngstes Drama – auch hierfür schrieb er das
Drehbuch – setzt Ball einerseits auf seinen Lebenspartner Peter Macdissi in der Rolle des aus Saudi-arabien stammenden Wally, und andererseits inhaltlich auf vertraute Elemente: Eine Coming-out-geschichte, eingebettet in eine Retro-kulisse und ausgestattet mit einer antihomophoben Botschaft. Die Übung gelingt durch zum
sein, der du sein willst“, rät Hauptfigur Frank (Paul Bettany) seiner Nichte Betty, die den Ratschlag wörtlich nimmt und sich künftig Beth nennt. Gespielt wird Beth von der 18-jährigen Schauspielerin Sophia Lillis. Die New Yorkerin musste kürzlich einen Rückschlag bei Prime-konkurrent Netflix hinnehmen: Lillis aufwendige und von der Kritik gelobte Science-fiction-serie „I Am Not Okay With This“wurde heuer nach nur einer Staffel abgesetzt. Netflix argumentierte, die Absetzung erfolge aufgrund coronabedingter Kostensteigerungen.
Hallo Österreich! Ab heute haben wir eine Mission. Wir wollen unser schönes Österreich noch besser machen!“Wer sich zu den notorischen Pessimisten und Schlechtsehern zählt, dem stockt bei der Anmoderation von Larissa Marolt für „A Team für Österreich“der Atem. Das als Dokutainment ausgewiesene neue Format, das gestern in ORF 1 Premiere feierte, ist Themen wie „Hass im Netz“auf der Spur oder weist auf das Problem illegaler Sperrmüllablagerungen hin. Mit Larissa Marolt als Präsentatorin hat der ORF eine gute Wahl getroffen. Die Schauspielerin hat kaum ein Unterhaltungsformat zwischen Dschungelcamp und „Shopping Queen“ausgelassen. Man darf sich nicht erwarten, umfassend informiert zu werden, man wird umfassend unterhalten. U nd damit präsentiert sich das „A Team“als Kind seiner Zeit: Nicht die enzyklopädische Tiefeninformation ist das Ziel, hier wird im Schnellverfahren Gewichtiges verhandelt und eine Stimmung erzeugt. Genau das ist die Stärke von Marolt: Als „Königin der Unterhaltung“gibt sie der Sendung eine rosarote Grundfärbung. Denn, wie sagte sie einst im Dschungelcamp? „Irgendeine Fähigkeit muss ich ja haben.“Marolt macht mit dem „A Team“Österreich zu einer (gefühlt) besseren Welt. Zumindest für die Dauer von 44 Minuten.