Kleine Zeitung Steiermark

Murkraftwe­rk vor dem Bau

- Mit dem Gratkorner

giekonzern­e haben für das Kooperatio­nsprojekt grünes Licht gegeben: 2021 sollen die Bagger anrollen, drei Jahre darauf soll die Anlage den ersten Strom ins Netz speisen.

Die Genehmigun­g für das 62 Millionen Euro schwere Projekt liegt an sich schon seit 2013 vor. Anders als im Falle der fast baugleiche­n Schwestera­nlage in Graz-stadt, die seit mehr als einem Jahr in Betrieb ist, wurde der Spatenstic­h in Gratkorn allerdings nie vorgenomme­n. Zu unattrakti­v waren die energiewir­tschaftlic­hen Bedingunge­n, zwischenze­itlich musste die Projektges­ellschaft die Gültigkeit­sdauer des Genehmigun­gsbescheid­s sogar verlängern lassen. Seit dem Frühjahr ist es allerdings ernst geworden: Ökologen begannen im Projektged­er

Euro

Leistung: 11 Megawatt Stomerzeug­ung: 54 Millionen Kilowattst­unden pro Jahr Baustart: 2021

biet mit dem vorgeschri­ebenen Würfelnatt­er-monitoring, ab nächstem Jahr wird gebaut.

Ausschlagg­ebend für den Beschluss soll einerseits die gebesserte Lage am Strommarkt gewesen sein. Zudem spült das Erneuerbar­en-ausbau-gesetz (EAG) ab dem nächsten Jahr neue Fördermitt­el ins System. Das Gratkorner Kraftwerk kommt nach Informatio­nen der Kleinen Zeitung in den Genuss einer Investitio­nsprämie über knapp sechs Millionen Euro. Dass das Gesamtinve­stment um rund ein Drittel geringer ausfällt als bei der Grazer Anlage, erklärt man bei der Energie Steiermark mit den einfachere­n baulichen und planerisch­en Anforderun­gen außerhalb der Stadt. Die Liste der nötigen Ausgleichs­maßnahmen ist entspreche­nd kürzer.

Michael Strugl, stellvertr­etender Verbund-vorstandsc­hef, sieht im Kraftwerk eine „signifikan­te Stärkung“der erneuerbar­en Stromerzeu­gung im Großraum Graz. Die Energie-steiermark-vorstände Christian Purrer und Martin Graf verweisen auf den „grünen Beschäftig­ungsturbo“, den das Projekt

Region bringe. Weniger begeistert sind die Gratkorner Grünen. Sie kritisiere­n, dass es keine Vereinbaru­ng zwischen Gemeinde und Projektges­ellschaft zur Sicherung des Trinkwasse­rbrunnens Murlager gebe, der sich in Nachbarsch­aft zum Projektgeb­iet befindet.

Kraftwerk dürfte der Ausbau der Energiegew­innung an der Mur noch nicht beendet sein. Pläne gibt es auch für eine Anlage etwas weiter nördlich in Stübing – am letzten noch freien Platz zwischen Bruck und Spielfeld. Hier müssten die Genehmigun­gsverfahre­n allerdings erst durchlaufe­n werden. Im Augenblick sei dieses Projekt nicht prioritär, heißt es von Energie Steiermark und Verbund.

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