Vertrauen schaffen
Vielleicht ist eine Maßnahme, die man ablehnt, leichter mitzutragen, wenn sie mit etwas Fingerspitzengefühl kommuniziert wird. Eltern von Schülern ab zehn erfuhren am Mittwoch, dass ihre Kinder im Unterricht Mund-nasen-schutz tragen müssen. Dass dies auf Kritik stößt, war vorauszusehen.
Wer diese mit dem Unwort „Covidioten“abfertigt, wie es in der Gesellschaft vielfach passiert, spaltet mehr, als er hilft. Eltern leisten seit Monaten ihren Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie. Auch sie haben zudem Geschäfte oder arbeiten in systemrelevanten Berufen.
Doch bleiben Eltern auch in der Pandemie Mütter und Väter in Sorge um ihre Kinder. Gerne wird das vergessen, wenn es einen nicht (mehr) betrifft. Das heißt nicht, dass alle kritischen Eltern die Pandemie nicht ernst nehmen. Auch in diesen Familien gibt es Omas und Opas oder Risikopatienten. er Kritiker ernst nimmt, erklärt exakt und plausibel, warum es eine Maßnahme braucht. Wie diese möglichst kindgerecht umgesetzt werden kann. Und ob man gedenkt, die Maßnahme noch auszuweiten, sollte die Coronakrise andauern. Gut, dass das Ministerium jetzt auf die massive Kritik reagiert. Nur so kann Vertrauen entstehen.
WDen Artikel zum Aufwecker finden Sie auf Seite 22/23