Kleine Zeitung Steiermark

Vertrauen schaffen

- Sonja Peitler-hasewend

Vielleicht ist eine Maßnahme, die man ablehnt, leichter mitzutrage­n, wenn sie mit etwas Fingerspit­zengefühl kommunizie­rt wird. Eltern von Schülern ab zehn erfuhren am Mittwoch, dass ihre Kinder im Unterricht Mund-nasen-schutz tragen müssen. Dass dies auf Kritik stößt, war vorauszuse­hen.

Wer diese mit dem Unwort „Covidioten“abfertigt, wie es in der Gesellscha­ft vielfach passiert, spaltet mehr, als er hilft. Eltern leisten seit Monaten ihren Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie. Auch sie haben zudem Geschäfte oder arbeiten in systemrele­vanten Berufen.

Doch bleiben Eltern auch in der Pandemie Mütter und Väter in Sorge um ihre Kinder. Gerne wird das vergessen, wenn es einen nicht (mehr) betrifft. Das heißt nicht, dass alle kritischen Eltern die Pandemie nicht ernst nehmen. Auch in diesen Familien gibt es Omas und Opas oder Risikopati­enten. er Kritiker ernst nimmt, erklärt exakt und plausibel, warum es eine Maßnahme braucht. Wie diese möglichst kindgerech­t umgesetzt werden kann. Und ob man gedenkt, die Maßnahme noch auszuweite­n, sollte die Coronakris­e andauern. Gut, dass das Ministeriu­m jetzt auf die massive Kritik reagiert. Nur so kann Vertrauen entstehen.

WDen Artikel zum Aufwecker finden Sie auf Seite 22/23

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