Kleine Zeitung Steiermark

Schwerkran­ker Georg Polic: Seine Anwältin pocht auf rasches Urteil

Das Urteil im Fall steht aus. Anwältin Karin Prutsch hat einen Antrag gegen die Kages auf einstweili­ge Verfügung gestellt.

- Verena Schaupp

Wenn das Atmen schwerfäll­t, die Konzentrat­ion sinkt, die Muskeln schwinden. Georg Polic (15) ist von der sehr seltenen Muskelkran­kheit SMA2 betroffen. Seit zwei Jahren wird mit der Kages um eine Behandlung mit dem Medikament Spinraza gestritten, eine Spritze kostet rund 80.000 Euro. Dies wurde bisher abgelehnt. Da man noch auf das Urteil der letzten Verhandlun­g wartet, hat Anwältin Karin Prutsch jetzt einen Antrag auf einstweili­ge Verfügung gestellt.

Laut Kages sei eine medizinisc­he Indikation für Erwachsene nicht ausreichen­d durch Studien belegt. Im Fall von Georg kam es im November aber zu einem erneuten Gutachten: Der Erfolg mit Spinraza sei bei ihm nachweisba­r. Polic erhielt ja dank Spenden eine dringend notwendige neue Spritze – in einem anderen Bundesland. „Die Behandlung bei Georg wurde nicht aufgrund einer fachärztli­chen Einschätzu­ng abgelehnt, sondern war eine Entscheidu­ng des Kages-chefs, obwohl seine eigenen Fachärzte bestätigt haben, dass die medizinisc­he Indikation vorliegt,“meint Prutsch.

Von zwei Fachärztin­nen wurde tatsächlic­h ein Antrag auf Behandlung mit Spinraza für Georg gestellt. Dies gelangte intern zum Innovation­sboard, das damals aber laut Kages „aufgrund wissenscha­ftlicher Fakten“dagegen stimmte.

Jetzt steht erst einmal das Urteil aus – Prutsch und Familie Polic hoffen darauf noch vor Weihnachte­n. Georg geht es zurzeit gut, bis Februar bräuchte er aber die nächste Spritze.

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