... die Antwort von Elke Kahr
Es geht nicht um ein Abwiegeln und nicht um Klassenkampf, bestenfalls um Hubraumklassen. Die Sorgen am Ruckerlberg sind ernst zu nehmen. Ich tue dies auch und suche – wie immer – den Dialog. Es wurden ja in der Vergangenheit schon Lösungen versucht, einige Maßnahmen umgesetzt, andere verworfen, weil man sich in der Anwohnerschaft nicht eins war. Was ich klarlegen wollte: Ich halte nichts davon, von einem privilegierten Standpunkt aus Lösungen zu fordern, die den Verkehr zulasten der Nachbarn in andere Straßenzüge oder Stadtteile verlagern, womöglich in solche, die schon mehr als genug haben.
Suche nach Lösungen in der Stadtpolitik bitte auch dort, wo der Grundstein für das Verkehrsproblem gelegt wird: bei der Siedlungsentwicklung in und vor der Stadt, der Neubau- und Verdichtungspolitik, die zuerst auf Investoren und Leuchtturmprojekte Rücksicht nimmt – und zuletzt feststellt, dass die Infrastruktur überfordert ist.
Mobilität ist ein Grundbedürfnis. Aber haben wir uns nicht schon längst darauf verständigt, dass damit nicht nur Automobilität gemeint ist? Viele unserer Wege könnten verlagert werden – nicht Autowege von einer in die andere Straße, sondern die Wege vom Auto aufs Rad, auf Öffis, die Füße. Autos wird es weiter brauchen, „geshared“und individuell; aber weniger. Dieser theoretische Konsens muss konsequenter gelebt werden, um für möglichst viele bessere Lösungen zu finden. „Slow down“wäre ein passendes Motto.