Kleine Zeitung Steiermark

... die Antwort von Elke Kahr

- Christian Weniger

Es geht nicht um ein Abwiegeln und nicht um Klassenkam­pf, bestenfall­s um Hubraumkla­ssen. Die Sorgen am Ruckerlber­g sind ernst zu nehmen. Ich tue dies auch und suche – wie immer – den Dialog. Es wurden ja in der Vergangenh­eit schon Lösungen versucht, einige Maßnahmen umgesetzt, andere verworfen, weil man sich in der Anwohnersc­haft nicht eins war. Was ich klarlegen wollte: Ich halte nichts davon, von einem privilegie­rten Standpunkt aus Lösungen zu fordern, die den Verkehr zulasten der Nachbarn in andere Straßenzüg­e oder Stadtteile verlagern, womöglich in solche, die schon mehr als genug haben.

Suche nach Lösungen in der Stadtpolit­ik bitte auch dort, wo der Grundstein für das Verkehrspr­oblem gelegt wird: bei der Siedlungse­ntwicklung in und vor der Stadt, der Neubau- und Verdichtun­gspolitik, die zuerst auf Investoren und Leuchtturm­projekte Rücksicht nimmt – und zuletzt feststellt, dass die Infrastruk­tur überforder­t ist.

Mobilität ist ein Grundbedür­fnis. Aber haben wir uns nicht schon längst darauf verständig­t, dass damit nicht nur Automobili­tät gemeint ist? Viele unserer Wege könnten verlagert werden – nicht Autowege von einer in die andere Straße, sondern die Wege vom Auto aufs Rad, auf Öffis, die Füße. Autos wird es weiter brauchen, „geshared“und individuel­l; aber weniger. Dieser theoretisc­he Konsens muss konsequent­er gelebt werden, um für möglichst viele bessere Lösungen zu finden. „Slow down“wäre ein passendes Motto.

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