Mörderische Hochzeit
Der Metzger will heiraten, gerät aber zwischen albanische Banden und schräge Geheimagenten.
kenzeichen, sind der rote Faden durch diesen wirrsten Band der Metzger-reihe. Bis man den Ernst der Lage für den behäbigen Antihelden erkennt, ist man schon mittendrin in einem actionreichen Thriller mit geköpften Albanern, Clan-chefs und
Geheimagenten. Das rote Sofa am Cover spielt dabei ebenso eine Rolle wie Willibalds Hausmeister-freund Petar, ein prominenter Heurigen-wirt und ein Elefantenbulle. Dass Metzgers Herzensdame in Gefahr ist und nicht die, die sie zu sein
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Charlotte Link. Ohne Schuld. Blanvalet, 24,90 Euro. notwendig. Die spröde Sprache Ohdes entspricht der Industrieschnee-landschaft.
„Streulicht“ist eine Anklageschrift ohne anklagenden Ton. Es geht um nicht existierende Bildungsgerechtigkeit, um nur in Politikerblabla versprochene Chancengleichheit, und es geht auch um alltägliche Fremdenfeindlichkeit. Als Kind wird die Erzählerin von Mitschülern beschimpft. Die Reaktion der türkischstämmigen Mutter: „Du kannst nicht gemeint sein, du bist Deutsche.“
Für die Hochzeit ihrer beiden besten Freunde aus Jugendtagen kehrt die Ich-erzählerin in den Heimatort zurück. Freunde, die Ballett- und Reitstunden erhielten, sie hingegen einen Schulverweis. Die Scham über das Scheitern, die stille Wut über das Nichtdazugehören, all das gärt in ihr, doch die Worte fehlen. Die junge Frau passt sich an, schweigt, erduldet – wie die
Generationen vor ihr. Ein endloser Kreislauf der Resignation. „Man musste bleiben, wo man war, daran glaubte ich. Es war sicherer.“
Irgendwann, später, wird der Glauben ans Bleiben brüchig. Die Frau geht weg, schafft den Aus- und Aufstieg, kehrt zurück. Und gehört wieder nicht dazu. Ein eindringlicher, leiser Roman, der von Schieflagen des Lebens erzählt, die zum Himmel schreien.
Auch für das Kindermuseum brachte Corona ein Jahr mit Unwägbarkeiten und vielen organisatorischen Herausforderungen. Wie bleibt man da motiviert?
JÖRG EHTREIBER: Wir lachen viel bei der Arbeit und versuchen den Spaß nicht zu verlieren, wir müssen uns den Optimismus bewahren, mein Grundsatz ist: Es gibt immer eine Lösung. Von dieser Grundhaltung zehren wir derzeit. Aber manches Mal ist es zugegebenermaßen deprimierend, etwa, wenn man Dinge vorbereitet, die dann nicht stattfinden können.
Wo hat Sie denn die Krise in diesem Jahr am allerstärksten getroffen?
Das Aktuelle war sicher die Schließung im November, wir hätten im COSA am Joanneum, das wir mitbetreuen, eine Ausstellung über 50 Jahre Weltrauminstitut eröffnet. Wir hatten das unter Hochdruck produziert, jetzt haben wir sie gleich um ein Jahr verschoben.
Ihre Kundschaft sind ja Kinder. Für Kinder sind soziale Kontakte