Kleine Zeitung Steiermark

„Manchmal überholt die Klassik die Avantgarde“

- Von Cornelia Wystrichow­ski

Udo Wachtveitl, auch im morgigen zweiten Teil der „Tatort“-jubiläumsf­olge dabei, über die Entwicklun­g der Krimireihe.

geht es um Qualität, sonst gar nichts. Manchmal ist es ein bequemer Ausweg zu sagen: Jetzt machen wir mal ganz was anderes – aber anders ist nicht unbedingt schon gut.

Der „Tatort“gilt als ein Spiegel der Zeit. Passt das Ermittlert­eam aus München mit Miroslav Nemec und Ihnen als im Dienst ergrauten männlichen Ermittlern noch in die moderne Gesellscha­ft?

Zwei ganz normale Männer, die keine Mätzchen machen, das ist doch schon fast wieder weit vorne. Als der Michael Fitz noch dabei war, waren es sogar drei Männer im etwa gleichen Alter, alle heterosexu­ell und ohne psychische Macken – das würde sich heute keiner mehr trauen. Manchmal überholt die Klassik die Avantgarde. Ein bisschen mehr schrägen Humor wie im Fall „Frau Bu lacht“1995 würde ich mir durchaus wünschen. Und es würde mich nicht wundern, wenn es bald den ersten Transgende­r-ermittler gäbe.

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