Zur Person
ist stellvertretende Leiterin der psychologischen Studierendenberatung in Wien und zuständig für das Programm „18plus“, das Jugendlichen dabei helfen soll, die Ausbildungs- und Studienwahl besser an Interessen, Werte und Ziele anzupassen. 18plus.at
zialisierung an Berufen, auch an neuen Berufen. Und das soll man plötzlich mit 18 Jahren alles im Blick haben. Wenn man dazu noch wenig Berufserfahrung hat, ist das keine leichte Entscheidung.
Eltern und vertraute Personen haben einen großen Einfluss auf die Berufsentscheidung, das zeigen unsere Evaluationen. Wenn Eltern aber nicht in den Dialog geben, sondern eine Vorgabe machen, dann ist eben die Frage, ob die passt. Es kommt auch sehr auf den jungen Menschen an, wie sehr er diese Vorgabe internalisiert hat. Wenn man zum Beispiel hört: Du wirst Lehrerin, weil ich bin Lehrerin und das ist ein super Job, dann glaubt man das ja auch. Man trägt dieses Bild in sich, und das dann infrage zu stellen, ist gar nicht so leicht. Wenn man dazu noch das Glück oder Pech hat, gut zu lernen, dann bestätigt einem das Studium ja auch, dass es passen muss, weil man ja gute Noten hat. Das heißt aber noch lange nicht, dass es das Richtige ist.
Was hören Sie von Studenten, wenn es um die falsche Studienwahl geht?
Entweder ist der Entscheidungsprozess zu kurz ausgefallen oder von jemand anders beeinflusst worden – von Eltern oder Freunden. Dann starten die jungen Menschen mit irgendetwas und stellen im ersten Semester fest, gerade bei der Studieneingangs- und Orientierungsphase, wo man dann Prüfungen bestehen muss, weil auch die Studien- und die Familienbeihilfe dranhängen, dass es nicht passt. Dann kommen viele zu uns und wir starten mit ihnen im ersten, zweiten, dritten Semester noch einmal diesen Studienwahlprozess.