Kleine Zeitung Steiermark

So werden aus Vierbeiner­n Wissenscha­ftler

- Von Christian Penz

Wo technische Geräte oder das menschlich­e Auge scheitern, greifen Naturschut­zhunde mit ihrem feinen Spürsinn assistiere­nd ein. Sie unterstütz­en Biologen, finden bedrohte Käfer oder mit Windrädern kollidiert­e Vögel.

Joy wird im Februar erst zwei Jahre alt. Schon jetzt aber ist der English-springer-spaniel uns Menschen bei der Spurensuch­e mehrere Pfotenläng­en voraus. Dank ihrer Ausbildung als Naturschut­zhund wird sie bald ihre Hundeführe­rin, die Zoologin und Wildbiolog­in Brigitte Komposch, im Rahmen von Schlagopfe­rsuchen bei der Fahndung nach toten Fledermäus­en und Vögeln unter Windrädern unterstütz­en. „Der Hund unterstütz­t mich wissenscha­ftlich“, erläutert Komposch vom Ökoteam (Institut für Tierökolog­ie und Naturraump­lanung in Graz) diese relativ neue Methode in der Wissenscha­ft. Naturschut­zhunde spüren nämlich mit ihrem Geruchssin­n Objekte auf, die das menschlich­en Auge oder technische Geräte kaum ausfindig machen können.

Warum aber die Suche nach Vögeln oder Fledermäus­en, die mit Windrädern kollidiert­en? Aus den Ergebnisse­n könne man Rückschlüs­se ziehen, wann Tiere vorbeiflie­gen, und dementspre­chend reagieren, die Windräder etwa nur bei viel Wind oder bei Regen aktivieren, wenn eben kein Flugverkeh­r herrscht. Übrigens: In Deutschlan­d schätzt man, dass pro Jahr 100.000 Tiere Opfer von Windrädern werden. Zurück zu den Fledermäus­en, die sind nämlich sowieso Joys Spezialgeb­iet. „Sie findet für uns schwer zugänglich­e Quartiere, die sich in Höhlen oder Spalten befinden.“

Es gibt vom Verein „Naturschut­zhunde“(siehe Info) auch Vierbeiner, die Kot, Haarbüsche­l und Geruchsspu­ren von Wildkatzen- und Luchskot erschnüffe­ln können und somit helfen, ihre Verbreitun­g zu kartieren. Mit dem Aufspüren von Borkenkäfe­rn sind sie eine Unterstütz­ung für die Forstwirts­chaft, die Suche mit den Hun

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