So werden aus Vierbeinern Wissenschaftler
Wo technische Geräte oder das menschliche Auge scheitern, greifen Naturschutzhunde mit ihrem feinen Spürsinn assistierend ein. Sie unterstützen Biologen, finden bedrohte Käfer oder mit Windrädern kollidierte Vögel.
Joy wird im Februar erst zwei Jahre alt. Schon jetzt aber ist der English-springer-spaniel uns Menschen bei der Spurensuche mehrere Pfotenlängen voraus. Dank ihrer Ausbildung als Naturschutzhund wird sie bald ihre Hundeführerin, die Zoologin und Wildbiologin Brigitte Komposch, im Rahmen von Schlagopfersuchen bei der Fahndung nach toten Fledermäusen und Vögeln unter Windrädern unterstützen. „Der Hund unterstützt mich wissenschaftlich“, erläutert Komposch vom Ökoteam (Institut für Tierökologie und Naturraumplanung in Graz) diese relativ neue Methode in der Wissenschaft. Naturschutzhunde spüren nämlich mit ihrem Geruchssinn Objekte auf, die das menschlichen Auge oder technische Geräte kaum ausfindig machen können.
Warum aber die Suche nach Vögeln oder Fledermäusen, die mit Windrädern kollidierten? Aus den Ergebnissen könne man Rückschlüsse ziehen, wann Tiere vorbeifliegen, und dementsprechend reagieren, die Windräder etwa nur bei viel Wind oder bei Regen aktivieren, wenn eben kein Flugverkehr herrscht. Übrigens: In Deutschland schätzt man, dass pro Jahr 100.000 Tiere Opfer von Windrädern werden. Zurück zu den Fledermäusen, die sind nämlich sowieso Joys Spezialgebiet. „Sie findet für uns schwer zugängliche Quartiere, die sich in Höhlen oder Spalten befinden.“
Es gibt vom Verein „Naturschutzhunde“(siehe Info) auch Vierbeiner, die Kot, Haarbüschel und Geruchsspuren von Wildkatzen- und Luchskot erschnüffeln können und somit helfen, ihre Verbreitung zu kartieren. Mit dem Aufspüren von Borkenkäfern sind sie eine Unterstützung für die Forstwirtschaft, die Suche mit den Hun