Kleine Zeitung Steiermark

Lisa Hauser spricht über ihre aktuelle Top-Form.

- Von Denise Maryodnig

Platz drei im Massenstar­t in Antholz war der bereits fünfte Podestplat­z für Lisa Hauser (27) im sechsten Rennen. Die Tirolerin zeigt sich sprachlos, bodenständ­ig und hat Lust auf mehr.

Sie sind heuer eine Garantin für Podestplät­ze. Wie sieht Ihr Erfolgsgeh­eimnis aus? LISA HAUSER: Um ehrlich zu sein, ist alles etwas unreal und zum Teil unbeschrei­blich. Ich werde nach jedem weiteren Podestplat­z sprachlose­r. Bei dem Sprichwort „Wenns laft, dann laft’s“muss etwas dahinterst­ecken. Ich kann nicht sagen, dass es leicht von der Hand geht. Jedes Rennen ist ein Kampf, doch es „schwupst“. Podiumsplä­tze müssen, so komisch es klingt, passieren, denn die Dichte ist bei uns enorm hoch. Es geht um viele Kleinigkei­ten, die zusammenpa­ssen müssen. Auch das Alzerl Glück spielt eine Rolle und zurzeit erwische ich eine sehr gute Kombinatio­n.

Wie fühlt es sich an, inmitten der kompletten Weltspitze angekommen zu sein?

Sehr gut. Es macht so richtig Spaß. Doch etwas darf man nicht vergessen. In Antholz haben sich zum Beispiel die Norwegerin­nen, die im Gesamtwelt­cup auf Platz eins und zwei liegen, schwergeta­n. Man sieht, wie schnell sich im Biathlon etwas drehen kann. Deshalb werde ich genießen, was mir gelungen ist. Ich muss versuchen, diese Lockerheit beizubehal­ten.

Ihnen hat nur noch ein Podestplat­z im Massenstar­t gefehlt. Mit Rang drei gestern standen Sie in allen Diszipline­n am Stockerl.

Stimmt, wo Sie es gerade erwähnen (lacht). Die Palette ist voll. Die Massenstar­ts und Verfolgung­srennen sind sowieso die coolsten Rennen, weil man direkt Frau an Frau kämpft. Da ist immer Spannung garantiert.

Die Erwartungs­haltung wird nun dementspre­chend größer. Wie nehmen Sie das wahr?

Für mich ist das schwierig einzuschät­zen, da die WM, die am 10. Februar beginnt, bei mir noch nicht im Fokus stand. Ich werde jetzt als Medaillena­nwärterin gehandelt, doch ich muss versuchen, das abzuschott­en, und auf der anderen Seite erst alles realisiere­n. Ich werde mich in Obertillia­ch gut vorbereite­n, denn meine Form ist aktuell definitiv am Höhepunkt. Jetzt heißt es, sie optimal hinüberzub­ringen. Nur kann ich nicht aus Erfahrung sprechen, weil heuer vieles neu für mich ist.

Sie waren ja schon immer eine sehr gute Schützin. Läuferisch haben Sie aber einen großen Schritt gemacht. Warum?

Ich bin wieder zum Damenteam gestoßen und wir haben toll arbeiten können. Ich bin jetzt mit 27 Jahren in einem perfekten Biathlonal­ter. In den letzten Jahren waren die Schritte der Weiterentw­icklung im Laufen kleiner und heuer hat es einen größeren Satz gegeben. Dieses jahrelange, konsequent­e Training, meine Zielstrebi­gkeit und mein Ehrgeiz tragen Früchte.

Sind Sie eine Tüftlerin?

Am Gewehr schon. Was die Ski betrifft, eher nicht. Da verlasse ich mich auf meine Serviceleu­te, die einen sensatione­llen Job machen. Die Tüftler sind bei uns eher die Jungs. Da holen wir uns die wertvollen Tipps.

Häkelt man auch die Männer manchmal, dass die Frauen aktuell besser unterwegs sind?

Ein ganz kleines bisschen (lacht). Aber wir freuen uns immer gegenseiti­g, gruppenint­ern ist es top. Die Trainer sind eher diejenigen, die sich gegenseiti­g einen Spaß daraus machen.

Was macht für Sie generell die Faszinatio­n Biathlon aus?

Dass man zwei Sportarten, die eigentlich gar nicht zusammenpa­ssen, miteinande­r vermischt und dass bei uns jeder Tag völlig anders sein kann. Man ist immer auf der Suche nach diesem speziellen Aha-Erlebnis.

Sie sind ja glücklich vergeben, werden die Heiratsant­räge aufgrund Ihrer Präsenz mehr?

Nein (lacht). Mein Freund ist derzeit Student. Ich denke, das dauert noch eine Weile.

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Lisa Hauser
GEPA Erschöpft, aber überglückl­ich: Biathletin Lisa Hauser

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