A wie Angst
Am 22. Jänner 2021 trat der Atomwaffenverbotsvertrag in Kraft: von vielen Staaten erst zu ratifizierendes Völkerrecht, das Homo sapiens weg von einer Welt, in der es über 13.000 (!) Nuklearwaffen gibt, führen soll. Parallel dazu wurde jetzt von Österreichs Außenministerium unter Alexander Schallenberg ein sehr plastisch animiertes Simulationsvideo eines Atombombenabwurfs direkt über Wien präsentiert: 230.380 Tote und 504.460 Verletzte werden im reißerischen Youtube-EineinhalbMinüter summiert – „garniert“offenbar mit Szenen aus dem Streifen „Der Tag danach“um einen fiktiven Atomkrieg in den USA. ein Zweifel: Atomare Abrüstung muss ein Grundansinnen unserer menschlichen Spezies sein. Kein Atom von Feingefühl beweist es indes, Panik schürende Videos zur Unzeit, nämlich inmitten einer globalen Pandemie mit Millionen Toten, zu bringen.
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig nennt den Ministeriumsfilm zu Recht „indiskutabel“. Je größer das Anliegen, desto behutsamer möge man damit umgehen. Verfehltes Brachial-Marketing. Nicht genügend. Setzen.
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