Grippe-Impfung: Graz feilt an neuer Strategie
Es muss nicht immer Corona sein: Jetzt entscheidet die Stadt Graz, wie viele Grippe-Impfungen für den Herbst bestellt werden sollen.
Wie komme ich jetzt zu einer Impfung? Das fragten sich viele Grazerinnen und Grazer bereits im Herbst 2020. Allerdings ging es damals noch nicht um die Corona-, sondern um die GrippeImpfung.
Viele wollten dem Appell der Experten folgen und sich mit einer Impfung wenigstens vor der Influenza schützen. Der Ansturm war enorm, dann gesellten sich zur aufgeregten Stimmung noch die Pannen bei der Anmeldung hinzu – das Oktober-Chaos war perfekt.
Jetzt, vier Monate später, ist es wieder ruhig um die GrippeImpfung geworden. Aber der Schein trügt: Hinter den Kulissen müssen nämlich jetzt die Entscheidungen für den kommenden Herbst getroffen werden. Wie viele Grippe-Impfungen werden für die nächste Saison gebraucht?
Darüber diskutieren morgen, Montag, die Parteien im Grazer Rathaus. Denn erstmals kann die Stadt Graz selbst Impfdosen kaufen und damit das Kontingent, das vom Land kommt, erhöhen.
Die Ausgangslage: „Das Land bestellt für heuer 50.000 Impfdosen, davon bekommen wir als Stadt gut die Hälfte“, sagt Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer (KPÖ). Das sind mehr als doppelt so viele Dosen wie im Vorjahr und viermal so viele wie 2019. „Ich denke, mit den massiv erhöhten Kapazitäten finden wir für die Grippe-Saison 2021 das Auslangen“, so Krotzer. Geht es nach ihm, wird die Stadt keinen eigenen Impfstoff kaufen. Aber: „Die Entscheidung liegt beim Gemeinderat.“
Wie viele Impfdosen tatsächlich in acht Monaten gebraucht werden, lässt sich nur schwer abschätzen. Das zeigt sich auch aktuell bei Apotheken: „Da haben einige noch anständige Kontingente liegen“, weiß Gerhard Kobinger, Chef der Apothekerkammer. Waren sie im Herbst Mangelware, werden die Grippeimpfdosen nun aktiv beworben. „Aber es werden wohl einige im Kübel landen.“
Mit den massiv erhöhten Kapazitäten finden wir das Auslangen. Robert Krotzer, Gesundheitsstadtrat