Ob bereits eröffnet, die Eröffnung herbeisehnend oder noch in Planung: Neue Kulturbauten erregen stets Aufsehen. Zum Beispiel die Pinault Collection in der alten Pariser Börse.
Andere gehen in der Kirche, meine Religion ist die Kunst“, sagt François Pinault, und: „Man besitzt nicht Kunst, die Kunst besitzt einen.“
Allerdings, der Franzose besitzt schon. Die Kollektion des Multimilliardärs gilt nämlich als eine der größten Privatsammlungen weltweit, gespickt neben Klassikern der Moderne mit Werken zeitgenössischer Stars wie Andy Warhol, Damien Hirst oder Jeff Koons.
Der 84-jährige Pinault, der sein Imperium zunächst mit Holz-und Möbelhandel und seit den 90ern vor allem mit Luxusgütern und Modewaren aufgebaut hat, leistet sich zum dritten Mal ein Prachtmuseum in einem historischen Gebäude. Seit 2006 lädt er zu höchster Kunst in den Palazzo Grassi in Venedig, seit 2009 ebendort in die ehemalige Zollstation, die Punta della Dogana. Und bald in die Bourse de Commerce in Paris, saniert und erneuert um 155 Millionen Euro von Tadao Ando. Das Rondell der alten Börse aus dem 18. Jahrhundert liegt ideal zwischen dem Louvre und dem Centre Pompidou. Ein imposantes Forum für die Pinault Collection und für Paris, das aber derzeit auf der Homepage auch nicht viel mehr versprechen kann als „ouverture prochaine“/ „opening soon“.