Ein weiterer Beamter des BVT verhaftet
Der BVT-Mitarbeiter soll nebenberuflich für Wirecard gearbeitet haben.
Im Zusammenhang mit dem Wirecard-Skandal ist ein weiterer BVT-Beamter verhaftet worden. Wie „Die Presse“am Sonntag online berichtete, soll es sich bei dem am Freitag in Kärnten verhafteten Mann um einen Vertrauten des ehemaligen BVT-Abteilungsleiters handeln, der bereits vorige Woche ebenso wie ein ehemaliger FPÖ-Nationalratsabgeordneter festgenommen wurde. Die beiden sollen dem früheren Wirecard-Vorstand Jan Marsalek, dem Bilanzfälschungen mit einer Schadenssumme von 1,9 Milliarden Euro zur Last gelegt werden, bei dessen Flucht nach Weißrussland geholfen haben.
Bei der Festnahme des früheren FPÖ-Abgeordneten geht es um Korruptionsermittlungen, die mit Wirecard nichts zu tun haben. Der karenzierte BVT-Abteilungsleiter soll gemeinsam mit anderen BVT-Mitarbeitern nebenberuflich für Wirecard gearbeitete haben. Sie sollen „personenbezogene Daten“an Wirecard weitergegeben und für Wirecard die Zahlungsfähigkeit von Anbietern pornografischer Websites überprüft haben. Einer dieser BVT-Mitarbeiter, der nun der Sicherheitsakademie dienstzugeteilt ist, wurde nun ebenfalls verhaftet. Gegen ihn gibt es schon seit Längerem ein laufendes Verfahren, weil Informationen nach Russland abgeflossen sein sollen.
Der ehemalige BVT-Abteilungsleiter soll Urheber des sogenannten BVT-Konvoluts sein, in dem vielfach falsche Vorwürfe gegen Mitarbeiter des Verfassungsschutzes erhoben wurden. Die Vorwürfe führten zur später als rechtswidrig erkannten Razzia im BVT. Er war auch einer der Belastungszeugen für die Wirtschaftsund Korruptionsstaatsanwaltschaft.
Der frühere FPÖ-Abgeordnete war die Hauptfigur in der sogenannten MandatskaufAffäre. Der FPÖ unter HeinzChristian Strache war damals vorgeworfen worden, von ukrainischen Oligarchen Geld für einen Listenplatz für den Mann bekommen zu haben. Die FPÖ hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen.