Kleine Zeitung Steiermark

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- Von Michael Schuen

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Der Schmäh rannte im Zielraum – denn diesmal zeigte sich die Streif wieder von ihrer gnädigen Seite, forderte keine weiteren Sturzopfer. Auch der Zielsprung präsentier­te sich nach den umfassende­n Umbauten weit sicherer, die Flugkurve war flacher, die Weite stark gekürzt. Und nach der kalten Nacht präsentier­te sich auch die Piste in nahezu perfektem Zustand, eisig, kompakt.

Nur eines, das änderte sich nicht: Der Sieger hieß auch am Sonntag Beat Feuz – nach vier zweiten Plätzen schaffte er damit den Doppelsieg. Und weil er bei seiner Fahrt noch einen Hauch Sonne hatte, die den nachfolgen­den nicht mehr gegönnt war, war der Beiname im Ziel schnell gefunden: „Beat, der Sonnenköni­g“, sagte man.

„Jetzt hat man mich jahrelang gefragt, wann es endlich klappt mit dem Sieg. Dabei bin ich oft wirklich gut Ski gefahren. Und jetzt habe ich sogar zwei Gämsen daheim. Das ist schon etwas Besonderes“, meinte Feuz, der aber wie am Freitag hauchdünn vorne lag. 17 Hundertste­lsekunden lag er vor dem Franzosen Johan Clarey, der am Hausberg noch 0,15 Sekunden vor ihm gelegen war. Doch das Finish von Feuz war genau so, wie man es von einem König der Streif erwartet: schnell.

Zu schnell auch für Matthias Mayer, der nach Platz zwei in Abfahrt eins diesmal Dritter wurde. Und über seinen Spitznamen – „Licht im Dunkel“–

laut lachen musste: „Natürlich war es dunkel, natürlich ist es da schwer zu fahren. Ich habe auch gespürt, dass ich im Flachen ein paar Schläge aufgenomme­n habe.“War also „seine“Glücksnumm­er 13 diesmal ein Fehlgriff? „Keinesfall­s. So genau kann man das nie vorhersage­n, wie die Wolken ziehen. Und man muss auch ganz klar sagen: Beat hat ja nicht durch Glück gewonnen. Auch wenn ich ihm gerne eine der zwei Abfahrten weggeschna­ppt hätte.“

Aber die achte Gams in der Sammlung ist für Mayer jedenfalls Trost, auch wenn Nummer sieben, erfahren am Freitag, schon einen neuen Besitzer hat: „Die habe ich meinem Serviceman­n gegeben. Der baut gerade ein Haus, da passt sie sicher gut hinein.“

goldene GamsTrophä­en. Eine Chance hat er ja noch, auch heuer eine zu bekommen: heute, im Super-G. Da gilt es, eine Tradition aufrechtzu­erhalten: In allen drei SuperGs am Montag in Kitzbühel gab es österreich­ische Siege. „Und ich hab im Super-G auch was vor, ich mag den Hang!“

Ebenfalls stark: Otmar Striedinge­r als Achter; auch wenn sich der Kärntner ärgerte: „Weil

ich weiß, dass mehr drin gewesen wäre. Ich hab die SteilhangA­usfahrt nicht so gut erwischt und unten auch einen Hakler gehabt.“Zum fehlenden Sonnensche­in sagte er nur achselzuck­end: „Ich hatte die Wahl zwischen 1 und 19. Und hätte ich gewusst, wie sich das entwickelt, das exakte Wetter, würde ich nicht fahren, dann wäre ich einen Stock höher.“

Ebenfalls stark: Daniel Hemetsberg­er mit Rang zehn und dem besten Ergebnis seiner Karriere, auch Daniel Danklmaier war mit Platz 15 „sehr zufrieden“. Enttäuscht hingegen: Vincent Kriechmayr (17.).

 ?? APA ?? Beat Feuz, der „Sonnenköni­g“von Kitzbühel 2021 – zwei Siege in zwei Abfahrten
APA Beat Feuz, der „Sonnenköni­g“von Kitzbühel 2021 – zwei Siege in zwei Abfahrten
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 ?? APA, GEPA ?? Matthias Mayer fuhr ohne Sonne auf Platz drei (oben), Daniel Hemetsberg­er (l.) zum besten Resultat seiner Karriere
APA, GEPA Matthias Mayer fuhr ohne Sonne auf Platz drei (oben), Daniel Hemetsberg­er (l.) zum besten Resultat seiner Karriere
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