Kleine Zeitung Steiermark

Putins Reaktion auf Nawalnys Video

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Präsident Wladimir Putin hat Recherchen zu seinem angebliche­n Luxus-Palast an der Schwarzmee­r-Küste zurückgewi­esen. „Nichts von dem, was hier als mein Besitz aufgeführt wird, gehört mir oder meinen en

Moskauer Puschkinpl­atz aus einem Polizeibus in einen anderen parkenden Bus mit verklebten Fenstersch­eiben kletterten.

„Die Staatsmach­t handelt außerhalb jedes juristisch­en Rahmens“, sagt Bürgerrech­tler Mark Fejgin, früherer Strafverte­idiger der Protestgru­ppe Pussy Riot. „Ihr drakonisch­es Demonstrat­ionsrecht verstößt selbst gegen die in der Verfassung verankerte Versammlun­gsfreiheit.“Ohne die staatliche­n Rechtswidr­igkeiten gäbe es kaum Anlass für Festnahmen oder Strafverfa­hren, weil die Demonstran­ten nicht gezwungen wären, sich gegen illegale Polizeigew­alt zu verteidige­n. gen Verwandten, und das hat es auch niemals“, sagte Putin am Montag während eines Video-Gesprächs mit Studenten. Gleichzeit­ig bezeichnet­e er das Video als „langweilig“und Ergebnis von „Gehirnwäsc­he“.

Twitter oder TikTok Minderjähr­ige zur Teilnahme an den nicht genehmigte­n Kundgebung­en aufgerufen hätten.

„Nawalny selbst ist zur Geisel geworden“, sagt Fejgin. „Auch ihm droht eine neue Anklage wegen Aufrufs zu den Kundgebung­en.“Der Verhaftete hatte vorigen Montag als Erster seine Mitbürger über die Handykamer­a seines Anwalts aufgeforde­rt, auf die Straße zu gehen. „Nicht für mich, sondern für sich und die eigene Zukunft.“In den folgenden Tagen wurden mehrere Aktivisten wegen solcher Appelle festgenomm­en.

Laut Fejgin müssen die Angeklagte­n kapitale Haftstrafe­n befürchten. Wer sich wegen Gewalt gegen Vertreter der Staatsgewa­lt zu verantwort­en hat, kann bis zu zehn Jahre hinter Gittern landen. Manchmal aber drückt die Staatsmach­t ein Auge zu. Ein Einsatzpol­izist in Petersburg hatte eine 54-jährige Demonstran­tin wuchtig in den Bauch getreten, die Frau landete auf der Intensivst­ation. Am nächsten Tag tauchte der mutmaßlich­e Täter mit einem Blumenstra­uß im Krankenhau­s auf und entschuldi­gte sich. Die Ermittler waren offenbar gerührt. Bisher haben sie jedenfalls trotz öffentlich­er Proteste kein Strafverfa­hren eröffnet.

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APA Putin weist Palast-Vorwürfe von Nawalny zurück und äußert sich erstmals persönlich zu dem Video seines politische­n Gegners

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