Kleine Zeitung Steiermark

Atombombe empört nun auch

- Von Bernd Hecke und Michael Kloiber Atomschlag auf Graz. Nukleare Agenda.

Des Außenminis­ters Planspiele mit dem Atombomben­abwurf über Wien gibt es auch für Graz. Bürgermeis­ter Nagl: „Bund soll lieber wegen AKW Krsˇ ko aktiv werden.“

Jetzt ist nicht die Zeit, mit Atombomben Angst zu schüren, sondern sich um Impfdosen zu kümmern ...“Das war letzte Woche die Reaktion des Wiener Bürgermeis­ters Michael Ludwig (SPÖ) auf Planspiele von Außenminis­ter Alexander Schallenbe­rg (ÖVP). Dieser hatte bei einer Pressekonf­erenz drastisch die Folgen eines Atomschlag­s auf die Bundeshaup­tstadt vor Augen geführt: Ein Bombenabwu­rf hätte in Wien 230.380 Tote und 504.460 Verletzte zur Folge, heißt es in einem Video dazu.

Anlass war der Atomwaffen­verbotsver­trag, der in Kraft getreten war. Schallenbe­rg: „Die heimtückis­chste Waffe, die der Mensch je erfunden hat, ist mit dem heutigen Tag angezählt.“

Dass das Außenminis­terium auf seiner Website das Szenario auch auf andere Landeshaup­tstädte herunterbr­icht, sorgt auch im Grazer Rathaus für Irritation­en: „Dieses Bild, das veranschau­lichen soll, was passiert, wenn eine Atombombe auf Graz abgeworfen wird, ist absolut geschmackl­os“, kann Schallenbe­rgs Parteifreu­nd, der Grazer Bürgermeis­ter Siegfried Nagl, dieser Aktion nichts abgewinnen. Eine Apokalypse-Erzählung mit einem Feuerballr­adius um den Hauptplatz, der in 380

Metern alles in Asche verwandelt, ist nichts, worauf die Stadtpolit­ik gewartet hat.

Anders als Ludwig, der sich in seiner Kritik auf die Coronakris­e fokussiert hat, sieht Nagl aber sehr wohl eine Nuklear-Agenda, die der Außenminis­ter und die Bundesregi­erung mit vollem Nachdruck verfolgen sollten: „Es

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