„Mehr Abwechslung als erwartet“
Bei der SVI Austria in Deutschlandsberg produziert man für den Weltmarkt, bei Puntigamer für durstige Kehlen in Österreich. Beide bieten interessante Lehrausbildungen.
Wohin die berufliche Reise gehen kann, sieht Benjamin Winkler derzeit hautnah: Sein Ausbildner Alexander Pro- negg war früher selbst Lehr- ling im Unternehmen – da- mals hieß es noch Seidel Electronics. Heute ist er Pro- duktionsmanager – und das Unternehmen eine Tochter- firma der thailändischen SVI Public Company. Sie hat 2016 das operative Geschäft von Seidel und vor knapp einem Jahr auch den Produktions- standort in Deutschlandsberg übernommen.
Dort taucht Winkler im zweiten Lehrjahr in die Facet- ten der Elektronikerlehre ein. „Es ist umfassender, als ich an- fangs gedacht habe“, zieht der 17-Jährige zufrieden Zwi- schenbilanz. Er ist im gesam- ten Spektrum vom Wartungs- center für ältere Geräte bis zu den einzelnen Produktionsbe- reichen tätig. Am europäischen Headquarter in der Weststeiermark erzeugt SVI hochkomplexe elektronische und mechatronische Produkte für die Industrie, den Automo- tive-Bereich und die Medizin- technik.
komplette Auf- tragsfertigung von elektroni- schen Baugruppen, Komplett- geräten, Kabeln und Systemen – vom Design bis zum fertigen Produkt – ab. Dafür braucht es hoch qualifiziertes Personal. Insgesamt zehn Jugendliche, drei davon weiblich, sind der- zeit im Bereich Elektronik und Mechatronik in Ausbildung.
Winkler, dessen Interesse für Elektronik schon bei den Laborstunden in der HTL Kainbach geweckt wurde, reizen langfristig auch die Aufstiegsmöglichkeiten im Unternehmen. Sein Lehrmeister taugt diesbezüglich als Vorbild.
Dass man während eines Prak- tikums vom Braumeister di- rekt angesprochen wird, ob man nicht eine Lehre begin- nen möchte, ist dann doch eher ungewöhnlich. Robert Szokacsits ist es am Gelände der Brauerei Puntigam so pas- siert. Mittlerweile ist er im dritten Lehrjahr und schätzt vor allem den Abwechslungs- reichtum der Ausbildung: „Der Bogen spannt sich vom Labor über die Schlosserei und den Gärkeller bis zu den Abfüllhallen.“Mt über einer Million Hektoliter ist Punti- gamer eine der meistverkauf- ten Biermarken Österreichs.
„Die Anforderungen haben sich in den vergangenen zehn Jahren massiv gewandelt“, erzählt Andreas Blindhofer, Leiter der Abfüllung in der Brauerei Puntigam in Graz. Aus traditionsreichen, früher mehrheitlich mechanischen Arbeitsabläufen ist heute eine voll automatisierte und digitalisierte Produktion geworden. „Da braucht es gut ausgebildete Fachkräfte“, ergänzt Braumeister Johannes Eregger.
Am interessantesten sei es für ihn an den Etikettierstationen, so Szokacsits, „weil dort mechanisches Wissen und Software-Know-how geBenjamin