Das blaue Wunder vor der Haustür
Ferdinand Peklar (72) ist Hartberg-Fan, seit er denken kann. Stadionbesuche fehlen ihm.
TSV-Fan zu sein ist für Ferdinand Peklar eine Selbstverständlichkeit. Eine Dauerkarte hat er seit dem Aufstieg in die Bundesliga, bei Heimspielen dabei ist er viel länger, Vereinsmitglied sowieso. „Ich bin 50 Meter vom Stadion entfernt aufgewachsen“, erzählt der 72jährige pensionierte Finanzbeamte. Schon als Kind war die Beziehung zum TSV groß. „Der Platzwart, ein gewisser Major Hammer, hat uns Buben immer zusammengefangen und eingeteilt. Wir haben den Rasen gerecht.“In der Jugend hat er beim TSV gekickt, später für St. Johann. Erfolgreicher war er als Basketballer, als Mitglied der steirischen Auswahl. „Mein Herz war immer beim Fußball“, sagt Peklar. Und eben beim TSV.
Die Stadionbesuche gehen ihm ab. „Man schließt Freundschaften mit den Fans, die um einen sitzen. Das fehlt.“
„Spinnst du?“, hätte er gefragt, wenn jemand die Bundesliga-Angehörigkeit Hartbergs prognostiziert hätte. „Jetzt bin ich stolz, ein Hartberger und Vereinsmitglied zu sein“, sagt
Peklar. „Ich bin einfach stolz auf Hartberg.“Die „tolle Präsidentin“und die „tolle Führung ohne Experimente“haben es ihm angetan. „Mit dem Vater von Erich Korherr habe ich in der Ü40 gekickt. Es kennt bei uns ja jeder jeden. Das Familiäre macht uns als Verein aus“, sagt er. Und: Dass die Hartberger couragiert nach vorne spielen. „Sie verstecken sich nicht und spielen bewusst nach vorne. Man muss schon sehen, welche Mittel wir zur Verfügung haben, und was wir daraus machen. Beeindruckend.“Und irgendwann will Peklar wieder ins Stadion. „Bis dahin heißt es abwarten, Regeln einhalten und im Fernsehen zuschauen.“Auch heute gegen Sturm hofft Peklar auf einen TSV-Sieg.