Kleine Zeitung Steiermark

„Ich habe gewusst, ich habe nichts zu verlieren“

- Von Michael Schuen aus Cortina d’Ampezzo

Die WM in Cortina endete mit einer weiteren Überraschu­ng im Slalom: Der Kärntner Adrian Pertl holte hinter Sebastian Foss-Solevaag Silber.

Was würden Sie machen, wenn Sie mit 23 Jahren bei Ihrer ersten SkiWM nach dem ersten Lauf in Führung liegen würden und im Begriff wären, nach den Sternen zu greifen? Denken Sie nach.

Adrian Pertl bringt so etwas nicht sonderlich aus der Ruhe, scheint es. „Ich hab geglaubt, ich sehe nicht recht: Der ist auf der Bank gelegen und hat sich gesonnt. Und als ich gefragt habe, ob alles passt, hat er nur gesagt: Ja, ja“, erzählte HerrenChef­trainer Andreas Puelacher. Dessen Puls stieg dann in der Entscheidu­ng, denn Michael Matt war im Medaillenk­ampf geschlagen, der große Favorit Marco Schwarz war auf dem Weg zur Bestzeit ausgeschie­den, der Norweger Sebastian Foss-Solevaag hatte eine Traumzeit in den Frühjahrss­chnee gezaubert – und oben stand nur noch Adrian Pertl. „Ja, es war spannend. Aber ich war mir sicher, dass Adi um die Medaillen mitfährt.“Denn: Adi Pertl bringt seine Leistung meist auf den Punkt. Dann, wenn das ihm innewohnen­de Phlegma zur Tugend wird.

Als er durchs Ziel kam, war es Silber. Die beste Platzierun­g auf oberster Ebene seiner Karriere, die erste WM-Medaille bei der ersten Weltmeiste­rschaft. „Aber ehrlich: Das war schon fast ein bisschen viel auf einmal“, sagte er und lächelte. „Unglaublic­h, dass es so aufgegange­n ist.“Dabei war er erst im letzten Moment auf den WMZug aufgesprun­gen. „Ich musste lange kämpfen, dabei zu sein. Dass es so aufgeht, dass ich eine

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