Boris Johnson will es nicht übereilen
In England wird der Lockdown stufenweise aufgehoben. Der Premier ist hoffnungsfroh.
Schritt für Schritt will die britische Regierung die Corona-Restriktionen, die zu den striktesten der Welt gehören, wieder lockern. Seinen lang erwarteten „Fahrplan“dazu legte Premier Boris Johnson dem Unterhaus vor. Vom 8. März an sollen alle
Schulen erneut den
Betrieb aufnehmen – ungeachtet der Forderung der Lehrergewerkschaften nach einer vorsichtigeren Öffnungsweise. Zugleich sollen Menschen in Altersoder Pflegeheimen einzelne Angehörige empfangen können. Im Freien soll es jedermann erlaubt sein, mit je einer anderen Person zusammenzusitzen. Diese Erlaubnis soll drei Wochen später – kurz vor Ostern – erweitert werden auf Zusammenkünfte von zwei Haushalten oder maximal sechs Personen im Freien, aber noch nicht drinnen im Haus.
Im April sollen Universitäten, Friseure und die meisten Geschäfte öffnen dürfen. Möglicherweise wird auch Gastrobetrieb im Freien gestattet. Im
Mai oder Juni sollen Restaurants und Pubs wieder vollständig öffnen können, aber mit zahlenmäßiger Begrenzung und Pflicht zur Distanz.
Viele Briten glauben, dass die Zeit für die Aufhebung von Restriktionen gekommen ist, nachdem die Infektionsrate und die Zahl der Klinikpatienten seit Jänner stark gesunken ist. Vor allem hat mehr als ein Viertel aller Briten mindestens eine Impfdosis erhalten. Bis Mitte April sollen alle Personen über 50 sowie alle besonders „Gefährdeten“zumindest die erste Impfung erhalten haben. Bis Ende Juli praktisch alle Erwachsenen im Land. Entsprechend ist in den ersten milderen Tagen dieses Jahres neue Zuversicht zu spüren – wiewohl die meisten Wissenschaftler warnen, dass absolut kein Grund zu „leichtfertigem Handeln“bestehe. Sie verweisen darauf, dass die Infektionszahlen trotz des erfreulichen Absinkens noch immer relativ hoch liegen.