Kleine Zeitung Steiermark

Wien bittet Bürger um Hinweise

Rot-Pink stellt Whistleblo­wer-Plattform online.

- Andreas Terler

Mit einer eigenen Whistleblo­wer-Plattform will die Wiener Stadtregie­rung der Korruption den Kampf ansagen. Über eine Website können ab sofort alle Bürger anonym und verschlüss­elt mögliche Missstände an die Stadt herantrage­n. Die interne Revision in der Magistrats­direktion überprüft daraufhin die Informatio­nen und leitet je nach Fall entspreche­nd rechtliche Schritte ein. Gemeldet werden sollen etwa mögliche Korruption­sfälle, Wirtschaft­sdelikte, Compliance-Verstöße oder Vorwürfe der Bestechlic­hkeit und Steuervers­chwendung. Bürgermeis­ter Michael Ludwig (SPÖ) sieht durch dieses „Hinweisgeb­er-System“einmal mehr die Vorreiterr­olle Wiens im Bereich der Transparen­z bestätigt. Der für Transparen­z zuständige Vizebürger­meister Christoph Wiederkehr (Neos) hofft, dass durch die Plattform das Vertrauen in die Politik und in die öffentlich­e Verwaltung gestärkt wird. Beides sei durch die Diskussion­en auf Bundeseben­e „angekratzt“. Für die Opposition sind noch viele Fragen offen. Die Wiener ÖVP vermisst etwa einen regelmäßig­en Bericht über die Aktivitäte­n der Plattform. Dieser ist derzeit nicht vorgesehen. Ergänzend zur Bundesrefo­rm des Informatio­nsfreiheit­sgesetzes will die Stadt auch das Auskunftsp­flichtgese­tz reformiere­n und eine eigene Ombudsstel­le für die Informatio­nsfreiheit schaffen. Eine solche Stelle fordert Rot-Pink auch im Bund.

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