Gipfeltreffen auf dem Turm
Der Grazer Vogelspezialist Leander Khil bringt im März sein neues Buch heraus und ist derzeit auch für ein neues Filmprojekt auf Achse.
Es ist ein beeindruckendes Bild: Ein Wanderfalke blickt direkt in die Kamera, in seinen Krallen die Federn seiner Beute, im Hintergrund die Dächer von Graz. Gelungen ist dieser Schnappschuss vor wenigen Tagen nicht irgendjemandem, sondern dem Grazer Vogelspezialisten und Fotografen Leander Khil. Und zwar am Turm der Grazer HerzJesu-Kirche. Dort betreut Khil seit Jahren Nistkästen, mit denen man den Wanderfalken das Brüten in der Stadt schmackhaft machen will.
Doch nicht nur hier ist Khil aktiv. Der Naturliebhaber, der 1988 in Graz geboren wurde und dort das Akademische Gymnasium besucht hat, schreibt Bücher über Vogelkunde – sein nächstes Buch erscheint im März. Und er dreht Filme: Heute Abend wird auf ORF2 in „Universum“die Dokumentation „Turmfalken – Jäger der Großstadt“von ihm
und seinem Kollegen Mario Kreuzer erneut ausgestrahlt. Darüber hinaus ist der 32-Jährige aktuell schon wieder umtriebig. Sein neues Projekt: eine Dokumentation über Zugvögel, die nächstes Jahr erscheinen soll.
D och woher kommt die Liebe zu den gefiederten Tieren? „Meine frühesten Erinnerungen aus der Kindheit sind schon, dass ich Vögel beobachtet habe“, sagt Khil. Er hat Naturschutzbiologie studiert und will die Begeisterung für Tiere, Natur und Artenschutz durch seine Projekte weitergeben. Mit seiner speziellen Leidenschaft hat er sich längst einen Namen gemacht. Und auch sei
ne Naturfotografien sind bekannt.
V on der Begegnung mit dem Wanderfalken am HerzJesu-Turm war er selbst „sehr überrascht“. Er hat gerade Arbeiten am Nistkästchen durchgeführt und dann schnell im richtigen Moment die Kamera gezückt. Ein Vogelpaar ist bereits vor zwei Jahren in den Nistkästchen eingezogen. Für die Tiere, die sich auf der Jagd mit bis zu 300 km/h auf ihre Beute herabstürzen, sei der Kirchturm ein „ruhiger Ersatzlebensraum“, erklärt der Grazer Experte. Vogelbeobachtung bezeichnet der Steirer übrigens als das schönste Hobby der Welt.