Kleine Zeitung Steiermark

„Vielleicht hat sich der Schalter umgelegt“

- Von Michael Schuen

Vizeweltme­ister Adrian Pertl über die Anfänge, Zeitpunkte des Zweifels, die Zeit vor dem Start in den zweiten Lauf des WM-Torlaufs in Cortina und die nähere Zukunft.

Wie war Nacht eins als Slalom-Vizeweltme­ister? Wo war die Medaille?

ADRIAN PERTL: Ganz gut, danke. Ich war schon sehr müde, als ich daheim bei meiner Freundin Anna angekommen bin – und bin sehr schnell eingeschla­fen. Ohne Medaille, die liegt auf einem Kastl, ins Bett habe ich die nicht mitgenomme­n.

Ist genug Zeit vergangen, um zu realisiere­n, was passiert ist?

Nein. Bis ich wirklich runtergeko­mmen bin, wird es noch ein paar Tage dauern. Was ich mitbekomme­n habe, ist, dass daheim alle große Freude hatten. Ich habe bei der Heimfahrt gesehen, dass schon ein Plakat hängt. Das freut mich wiederum, dass ich vielen Freude bereitet habe. Aber ganz ehrlich: Draußen war ich noch nicht.

Machen Sie mit uns eine Reise in die Vergangenh­eit: Wie wurden Sie zum Skifahrer?

Ich bin von klein auf viel Ski gefahren. Wenn die Eltern arbeiten mussten, dann mit dem Opa. Bei den Rennen im BambiniCup ist es gut gelaufen, wir haben einen kleinen, aber feinen Skiklub im Ort, da leistet Franzi Pertl als Trainer gute Arbeit. Als im Schülercup die ersten

es vorher schon gemacht. Vielleicht hat sich im Kopf ein Schalter umgelegt, als es das erste Mal geklappt hat.

Was hat Manfred Pranger, Weltmeiste­r von 2009, mit Ihrem Sieg zu tun?

SEs waren für mich die ersten beiden Weltmeiste­rschaften als ÖSVGeneral­sekretär und ich habe mich über die Einstandsg­eschenke in Form von vielen Erfolgen sehr gefreut. Besonders schön ist, wenn die Athletinne­n und Athleten ihr Potenzial zum richtigen Zeitpunkt abrufen können. Ich werde auch bei der nordischen WM in Oberstdorf dabei sein und hoffe natürlich auch dort auf ein möglichst erfolgreic­hes Abschneide­n.

Vor zwei Jahren waren Sie Organisati­onschef bei der WM in Seefeld, die aufgrund des Dopingskan­dals auch mit einem schwarzen Fleck in Erinnerung bleiben wird.

Ich denke, man kann grundsätzl­ich mit Freude und großer Genugtuung auf Seefeld 2019 zurückblic­ken. Mit der Infrastruk­tur, die damals geschaffen wurde, konnte man neue, tolle Impulse setzen, wie die Austragung des Nordic Triples bewiesen hat. Und es ist auch finanziell ein kleiner Beitrag, der in die Jugendarbe­it fließt, übrig geblieben.

Inwiefern hat sich seit der „Operation Aderlass“der Kampf gegen Doping im ÖSV verändert?

Die Antidoping­arbeit hat bei uns einen sehr hohen Stellenwer­t und wir führen eine Nulltolera­nzpolitik. Aber das war bereits vor Seefeld so, war der ÖSV doch wohl der einzige Verband, der stets unaufgefor­dert zusätzlich­e Testungen bei der Nada bestellt und bezahlt hat. Aber grundsätzl­ich ist man als Sportverba­nd gegen die organisier­te Kriminalit­ät machtlos. Man kann nur präventiv arbeiten und das machen wir.

Wie groß ist Ihre Befürchtun­g, dass es in Oberstdorf wieder einen Dopingfall geben könnte?

Es steht außer Frage, dass Aus

 ?? APA/EXPA ?? Der Kärntner Adrian Pertl holte die achte Medaille für Österreich in Cortina – Silber
im Slalom
APA/EXPA Der Kärntner Adrian Pertl holte die achte Medaille für Österreich in Cortina – Silber im Slalom
 ?? GEPA ?? Christian Scherer geht in seine erste nordische
WM als „ÖSV-General“ ie sind in den vergangene­n Tagen zwischen der Ski-WM in Cortina d’Ampezzo und der Biathlon-WM in Pokljuka hin- und hergepende­lt. Beide Weltmeiste­rschaften verliefen aus heimischer Sicht sehr erfolgreic­h.
CHRISTIAN SCHERER:
GEPA Christian Scherer geht in seine erste nordische WM als „ÖSV-General“ ie sind in den vergangene­n Tagen zwischen der Ski-WM in Cortina d’Ampezzo und der Biathlon-WM in Pokljuka hin- und hergepende­lt. Beide Weltmeiste­rschaften verliefen aus heimischer Sicht sehr erfolgreic­h. CHRISTIAN SCHERER:
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria