Kleine Zeitung Steiermark

Das Interview in voller Länge

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Erfolge da waren, musste man sich entscheide­n, wie es weitergeht: Ich habe mich für die Handelssch­ule in Schladming entschiede­n. Das war perfekt.

Vor zwei Jahren waren Sie noch auf der dritten Ebene unterwegs, FIS-Rennen. Frustriert das, wenn der große Sprung nicht gelingt?

Nein, frustriere­nd ist es nicht. Man ist ja genauso bemüht, will sich für Höheres empfehlen. Aber manchmal fragt man sich: War es das? Ist da mehr möglich? Ich habe mich gefragt, ob ich gut genug für die Weltspitze bin. Aber ich bin froh, dass ich nicht aufgegeben habe. Man sieht, wie schnell es gehen kann. Erst vor eineinhalb Jahren ist mir der erste Sieg auf FISEbene gelungen. Und seit gestern bin ich Vizeweltme­ister.

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Als Alex Vinatzer gestartet ist, habe ich ihm nachgescha­ut. Das ist eine lange Zeit, man hat die Fahrer bis ins Ziel gesehen. Man steht fast zwei Minuten da oben. Da kommt dann schon der Gedanke daran, was man gewinnen könnte. Aber auch der, was man verlieren könnte ... Zum Glück hab ich das ausgeblend­et.

Gibt es eine Sache, die Sie verändert haben, bevor es bergauf ging?

Ich habe im Europacup lange gekämpft, um in die Top 30 zu kommen. Im Herbst 2019 ist es dann schon im Training gut gelaufen, dann war ich 14. im Europacup. Ein Höhepunkt für mich – ab da ging es Schritt für Schritt. Die ersten WeltcupEin­sätze, dann Kitzbühel 2020 mit Platz acht – es lief richtig.

Wenn ich das wüsste, hätte ich

Manni hilft uns bei meiner Skifirma (Völkl, Anm.). Er gibt uns wichtige Tipps. Ich kann mich noch erinnern, wie er erstmals vor mir stand: Ein Weltmeiste­r! Da schluckst du als Junger schon. Aber er ist ein super Typ und von Anfang an mit mir umgegangen, als ob wir uns ewig kennen. Nur sein Startritua­l schaue ich mir nicht ab.

Jetzt, wo Sie Vizeweltme­ister sind – wohin soll die Reise gehen?

Das WM-Rennen hilft mir. Ich weiß, wie es ist, unter Druck zu stehen, als Führender in einen zweiten Lauf zu gehen. Ich habe zudem meine Startnumme­r in der zweiten Gruppe gefestigt, kann locker drauflosfa­hren. Aber ehrlich: Die Saison ist schon zufriedens­tellend für mich. Ich hab im Herbst nicht gewusst, wo ich stehe, jetzt bin ich Top 15. Was noch fehlt: Der Riesentorl­auf, da war ich nur einmal im zweiten Lauf. Vielleicht klappt es ja in Bansko.

Trial kennt man als Ihr Hobby. Was darf man sonst noch wissen?

Durch unsere Trainingsg­ruppe ist ein Tennis-Boom gegangen. Ich habe mir im Sommer mit Marco Schwarz einige Duelle geliefert. Und sonst? Manchmal schau ich mir ein paar Serien oder Filme an, auf Netflix oder so. Und viel mehr muss man nicht wissen, oder?

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Was spielte sich denn vor dem Start in Ihrem Kopf ab?

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