Machtlos gegen die organisierte Kriminalität
Neo-ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer, 2019 OK-Chef der nordischen WM in Seefeld, spricht über Doping, Präventionsarbeit und Umstrukturierungen.
dauersportarten hinsichtlich Doping immer gefährdet sind. Wir sind jedenfalls wachsam und hoffen stark, dass die Aktiven aus der Vergangenheit gelernt haben.
Der Langlaufsparte wurde nach Seefeld der Geldhahn abgedreht.
Nein, das stimmt so nicht. Es gab nur eine organisatorische Umstrukturierung. So wurde das Weltcupteam in einen Verein umgewandelt, der von Alois Stadlober geleitet wird. Und es gab zuletzt auch zahlreiche Initiativen zur Förderung des Langlaufsports, die vom Nachwuchs auch sehr gut angenommen wurden. Tatsache ist aber, dass Österreich die längste Tradition bei den Alpinen und im Skispringen hat. Daher erfahren diese Bereiche auch die größte Aufmerksamkeit.
Kann man der Dopingproblematik jemals Herr werden?
Man kann auch den Konsum von Drogen nicht vermeiden, solange es sie gibt. Das Gleiche gilt leider auch für Doping.
Ich hoffe es, ja. In allen Fällen handelte es sich um Kriminaldelikte, die straf- und sportrechtlich verfolgt wurden.
Aufgrund der Corona-Pandemie kam es heuer zu einigen Absagen, die Vierschanzentournee ging ohne Zuschauer über die Bühne. Muss der ÖSV diese finanziellen Verluste allein tragen?
Natürlich. Das wirtschaftliche Risiko liegt bei sämtlichen Weltcups in Österreich – ausgenommen bei den Hahnenkammrennen in Kitzbühel – beim ÖSV. Und die Tournee war ohne zahlende Zuschauer definitiv kein Kassenschlager. Aber prinzipiell sind wir mit der schwierigen Situation sehr gut umgegangen. Es bleibt trotzdem zu hoffen, dass die Normalität und mit ihr Zuschauer bald wieder einkehrt.