Eine Generation brennt für Freiheit
Drei Wochen nach der Machtergreifung ist es der Junta in Myanmar nicht gelungen, die täglichen Proteste und die Bewegung des zivilen Ungehorsams einzudämmen. Ganz im Gegenteil: Am Montag gingen im Rahmen eines Generalstreiks im ganzen Land mehr Menschen auf die Straßen als je zuvor. Auch gestern rissen die Proteste nicht ab. Immer an vorderster Front die Jugend. Medizinstudenten waren die Ersten, die auf die Straße gingen. Auch eines der ersten Todesopfer kommt aus ihren Reihen. Dabei nutzen die Demonstranten geschickt die modernen Medien. „Der Unterschied zur Protestbewegung 1988 ist, dass wir nun dezentral organisiert sind. Es gibt nicht mehr nur eine Führungsperson. Wir sind viele kleine Helfer, doch gemeinsam sind wir stark“, erklärt Aktivistin Hnin Nu Hlain. Sie unterstützt Demonstranten, die bereits ihren Job verloren haben, und geht selbst jeden Tag auf die Straße. Die Angst sei immer mit dabei, aber: „Der Keim der Demokratie ist in uns bereits gewachsen. Er lässt sich nicht mehr einfach ersticken.“