So klingt der Rote Planet
„Perseverance“liefert aus 202 Millionen Kilometer Distanz faszinierende Bilder und dazu erstmals Mars-Tondokumente.
Er steckt noch inmitten seiner ersten Arbeitswoche (keine Probezeit!) und liefert doch bereits Faszinierendes: der am 18. Februar gelandete und umgerechnet 2,2 Milliarden Euro teure Mars-Rover „Perseverance. Nun spielt die Nasa sehr öffentlichkeitswirksam immer mehr faszinierendes Material aus 202 Millionen Kilometer Distanz aus: Zu Panoramaaufnahmen montierte, gestochen scharfe Fotos von rötlichen Fels- und Staubwüsten und der in der Ferne ansteigenden Jezero-Kraterwand in hauchdünner Atmosphäre (siehe Bild). Faszinierend ein Video, in dem zu sehen ist, wie sich der Fallschirm öffnet und Landedüsen Staub aufwirbeln, bevor Perseverance am „Skycrane“abgesenkt wird. Der Clou: Nasa-Satelliten filmten all das simultan von oben mit.
Ein Novum, das der nach „Pathfinder“(1997) „Spirit“und „Opportunity“(beide 2004) sowie „Curiosity“(2012) fünfte US-Mars-Rover beherrscht: Er hat Hochleistungskondensatormikrofone, um Tondateien von der Oberfläche des Roten Planeten aufzunehmen (sie zur Erde zu senden, dauert ob der
Entfernung gut elf Minuten). So etwas habe es nie zuvor zu hören gegeben, jubelt die Nasa.
„Jetzt, da ihr den Mars gesehen habt, lauscht ihm! Schnappt euch Kopfhörer und hört euch die ersten Geräusche an, die von einem meiner Mikrofone eingefangen wurden“, heißt es vom zärtlich „Percy“genannten Rover, der längst auch seine eigene Twitter-Präsenz hat.
Doch was ist zu hören? Auf den Aufnahmen, die der Rover nach Hause schickte, sind zwei Geräusche wahrnehmbar: hochfrequentes, durchgehendes Summen von unzähligen Instrumenten im Rover selbst.
Daneben ist da aber ein anderes, tieferes Geräusch: Eine sanfte Marsböe, die vorbeiweht – in sozialen Medien bereits als „Wind of Change“bezeichnet.
Dave Gruel, im „Jet Propulsion Laboratory“für die Kameras und Mikrofone des Rovers zuständig, erzählt: Ein Mädchen erwähnte bei einer Führung ihre raumfahrtbegeisterte und sehbeeinträchtigte Schwester. „Ich erkläre ihr die Bilder, die zur Erde geschickt werden“, habe sie gesagt. Zusätzlich lassen sie jetzt die Tonaufnahmen den Mars auch selbst erleben. Und: Niemand weiß, was von dort noch zu hören sein wird.