Umbruch ins Ungewisse
Vom plumpen Gepoltere eines blauen Bundesrats einmal abgesehen: Der Landtag hat am Dienstag seine Arbeit gewissenhaft gemacht: nicht nur hart und streckenweise spannend debattiert, sondern ein überfälliges Gesetz beschlossen. Die Sozialunterstützung, wie der Nachfolger der Mindestsicherung in der Steiermark heißt.
Dieses Sozialgeld ist für rund 16.000 Menschen in der Steiermark ein letzter Anker. Es soll helfen, das Dach über dem Kopf zu behalten und ein Essen zu bekommen. In den allermeisten Fällen reicht das Einkommen dazu nicht (mehr) aus. Das war früher zwar nicht anders, die Umbrüche werden dennoch an vielen Stellen sichtbar. So muss man künftig eine Sozialberatung in Anspruch nehmen. Hilfreich, solange die Grenze zur Bevormundung eingehalten wird. Heikel ist auch das Kapitel Wohnen: Wer Sozialunterstützung bezieht, erhält keine Wohnunterstützung mehr. Die Alternative, eine Wohnkostenpauschale, könnte aber an den Berechnungsrändern Geld und die Bleibe kosten. uch für das erklärte Ziel der Sozialunterstützung, die Bezieher „so rasch wie möglich wieder in Beschäftigung zu bringen“, ist es im Sog von Corona und Wirtschaftskrise der denkbar schlechteste Zeitpunkt.
ADen Artikel zum Aufwecker finden Sie auf Seite 22/23