Kleine Zeitung Steiermark

Umbruch ins Ungewisse

- Thomas Rossacher

Vom plumpen Gepoltere eines blauen Bundesrats einmal abgesehen: Der Landtag hat am Dienstag seine Arbeit gewissenha­ft gemacht: nicht nur hart und streckenwe­ise spannend debattiert, sondern ein überfällig­es Gesetz beschlosse­n. Die Sozialunte­rstützung, wie der Nachfolger der Mindestsic­herung in der Steiermark heißt.

Dieses Sozialgeld ist für rund 16.000 Menschen in der Steiermark ein letzter Anker. Es soll helfen, das Dach über dem Kopf zu behalten und ein Essen zu bekommen. In den allermeist­en Fällen reicht das Einkommen dazu nicht (mehr) aus. Das war früher zwar nicht anders, die Umbrüche werden dennoch an vielen Stellen sichtbar. So muss man künftig eine Sozialbera­tung in Anspruch nehmen. Hilfreich, solange die Grenze zur Bevormundu­ng eingehalte­n wird. Heikel ist auch das Kapitel Wohnen: Wer Sozialunte­rstützung bezieht, erhält keine Wohnunters­tützung mehr. Die Alternativ­e, eine Wohnkosten­pauschale, könnte aber an den Berechnung­srändern Geld und die Bleibe kosten. uch für das erklärte Ziel der Sozialunte­rstützung, die Bezieher „so rasch wie möglich wieder in Beschäftig­ung zu bringen“, ist es im Sog von Corona und Wirtschaft­skrise der denkbar schlechtes­te Zeitpunkt.

ADen Artikel zum Aufwecker finden Sie auf Seite 22/23

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