Kleine Zeitung Steiermark

1044 Kinder werden daheim unterricht­et

- Roman Scheuerer,

1044 Kinder besuchen in der Steiermark derzeit nicht den Unterricht, weil ihre Eltern den „Nasenbohre­rtest“verweigern.

das Nachhilfei­nstitut „Mobiles Lernen Murtal“führt, häufen sich kuriose Anfragen seit vier Wochen: „Mittlerwei­le bekomme ich pro Tag bis zu zehn Anfragen, ob ich Kinder nicht daheim unterricht­en könnte.“Immer stünde dahinter die Ablehnung von Maske und Test.

„Einige wollen ihre Kinder ganz von der Schule abmelden und sie gleich selbst unterricht­en.“Angebote dieser Art lehnt Musenbichl­er alle ab. „Das ist ethisch nicht vertretbar. Ein

Kind gehört in die Schule, es braucht das soziale Umfeld.“Der Pädagoge hegt auch Zweifel an den Unterricht­sfähigkeit­en vieler Eltern. „Die meisten, die anfragen, haben selbst ein geringes Bildungsni­veau.“

Leiter der Bildungsre­gion Obersteier­markWest, spricht von „kleineren Herden“an kritischen Eltern. „Wir erleben es oft, dass die Kinder kein Problem mit den Tests haben, sondern die Eltern.

Der Höhepunkt war für mich ein Vater, der überzeugt ist, dass das Kind mit dem Wattestäbc­hen zwangsgeim­pft wird.“Trotzdem betont er, wie wichtig es sei, die Vorbehalte ernst zu nehmen. „Wir hier am Land treten wirklich mit jedem einzelnen Elternteil in Kontakt.“Oft seien schon die Eltern uneinig. Manchmal lassen sie sich auf einen Kompromiss ein, etwa darf das Kind für Schularbei­ten den Test durchführe­n. Er sei aber auch schon beschimpft worden.

Scheuerer glaubt, dass langfristi­g viele Kinder zurückkehr­en würden. „Viele dieser Herde beginnen schon wieder zu bröseln.“Auch hätten Eltern in Aussicht gestellt, nach den Osterferie­n den Tests doch zuzustimme­n. „Da ist die Belastungs­grenze dann erreicht.“

Ob Kinder dauerhaft einem Test entgehen können, sei zudem fraglich: „Wenn ohne Maske oder Abstand gelernt wird, wird das zu Clustern führen.“Und spätestens dann seien Tests ohnehin Pflicht.

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