Kleine Zeitung Steiermark

Sozialer Umbruch bei

- Von Wilfried Rombold und Thomas Rossacher Die FPÖ beklagte

SPÖ und ÖVP beschließe­n im Landtag den Nachfolger der Mindestsic­herung, die Sozialunte­rstützung. Das steckt hinter der Kritik der Opposition.

Mehrere Stunden debattiere­n die Landtagspa­rteien am Dienstag über den Nachfolger der Mindestsic­herung. Das und eine Unterbrech­ung später – ein FPÖ-Bundesrat fand weder Ton noch Thema – waren alle Argumente und Änderungsa­nträge bekannt. SPÖ und ÖVP beschlosse­n gegen die Stimmen der Opposition die neue Sozialunte­rstützung. Diese löst ab 1. Juli die Mindestsic­herung, mit Übergangsf­rist bis 31. Dezember, ab. „Die Freude über das Gesetz hält sich in Grenzen“, sagte SPSozialla­ndesrätin Doris Kampus über den „ausgewogen­en Kompromiss“. aus den Gesetzeser­läuterunge­n. Konkret: Alleinerzi­eher sollen 2,65 Millionen Euro zusätzlich erhalten. Weitere 400.000 Euro gibt man aus, weil der Einkommens­freibetrag erhöht wird.

Die Verwaltung muss hingegen 622.000 Euro für das Datenverar­beitungssy­stem inklusive Personalau­fwand aufbringen. Für zusätzlich­e Bedienstet­e sind obendrein 1,115 Millionen Euro vorgesehen.

wiederum eine verpasste „Chance, in Not geratene Österreich­er in den Mittelpunk­t zu stellen“, so Mario Kunasek. Asylberech­tigte würden sinngemäß zu leicht zu viel erhalten. Tatsächlic­h hat der Verfassung­sgerichtsh­of 2019 den Nachweis von Sprachkenn­tnissen für die volle Unterstütz­ung aus dem Bundesgese­tz gestrichen. Somit können, wie bisher, neben Österreich­ern auch EUBürger und Drittstaat­sangehörig­e um ein „Sozialgeld“ansuchen. Auf Basis der Daten von Jänner 2021 erhalten 15.426 Personen in der Steiermark (darunter 5531 Kinder ) die Mindestsic­herung. Davon waren 43,1 Prozent Drittstaat­sangehörig­e (6652 Personen). Weitere 1156 Personen (umgerechne­t 7,4 Prozent) stammen aus der EU oder dem europäisch­en Wirtschaft­sraum. Zusammenge­fasst: Etwas mehr als die Hälfte der Bezieher sind Nicht-Österreich­er. Den vollen Betrag, 949,46 Euro im Monat für einen Erwachsene­n, erhielten im Jänner nur knapp 26 Prozent aller Bezieher.

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