Schöckl: Pläne für Halteverbot und Parktarife
Umbruch am Grazer Hausberg: Der massive Ansturm der Wanderer lässt Grundbesitzer und Bürgermeister eine „Neuregelung“prüfen.
Überfüllte Parkplätze, blockierte Einfahrten, zähflüssiger Verkehr auf der Landesstraße – nicht nur einmal war der stark besuchte Grazer Hausberg in den letzten Monaten Thema in den Verkehrsnachrichten. Aber wie soll man ein Verkehrschaos auf dem Schöckl verhindern, wie das Wildparken reduzieren? Die Antwort könnte viele Wanderer überraschen: Denn es ist tatsächlich denkbar, dass schon bald auch am Fuße des beliebten Ausflugbergs „Parksheriffs“unter- wegs sind, um not- falls Strafzettel zu verteilen.
Großgrundbesitzer Ulrich Stubenberg und Hannes Kogler, Bürgermeister von St. Radegund, bestätigen der Kleinen
Zeitung entsprechende Pläne: Zum einen sollen möglichst viele Wanderer und Spaziergänger die Busse von Graz nach St. Radegund und weiter zum Schöcklkreuz nützen. Kogler möchte, dass die Fahrkosten günstiger werden, sich die Tarifzonen ändern. Zum anderen aber soll es keine Gratis-Parkplätze mehr geben – auch beim Schöcklkreuz nicht mehr. Selbst der Ausweichparkplatz beim Freizeitzentrum könnte kostenpflichtig werden.
Damit nicht genug: An der Landesstraße und bei Einfahrten zu diversen Forstwegen soll ein striktes Halteund Parkverbot eingeführt werden. Zudem prüft man die Möglichkeit, solarbetriebene Parkautomaten aufzustellen und Schranken zu montieren. Laut Kogler gibt es bereits Gespräche mit ei
Bürgermeister Kogler: „Gebühren sindgerechtfertigt“ ner Sicherheitsfirma, die den Parkraum überwachen soll. Zudem könnten in Zukunft im Kurort Tafeln auf freie Stellplätze hinweisen.
ist mehr als unzufriedenstellend“, betont Bürgermeister Kogler, der sich gestern erneut mit Michael Krainer, Geschäftsführer der Holding Graz und verantwortlich für die Schöckl-Seilbahn, abstimmte. Der Tenor: Die Verkehrsströme rund um den beliebten Berg müssten besser gelenkt und verteilt werden.
„Es muss klar definiert werden, wo es Parkplätze gibt“, ergänzt Ulrich Stubenberg, der
dem Berg rund 1700 Hektar besitzt. Auch er spricht sich klar für die Parkraumbewirtschaftung aus, vielleicht sogar schon ab Herbst (siehe links). Im Gegenzug kann sich Stubenberg vorstellen, seinen Parkplatz beim Schöcklkreuz zu vergrößern – sofern dies von den Behörden genehmigt wird.
Vor diesen und weiteren Schritten muss aber der tatsächliche Bedarf erhoben werden, Verkehrszählungen sind geplant. Wie teuer das Parken sein wird und ob es neben Tagesauch Jahreskarten geben wird, steht noch nicht fest.
Bürgermeister Kogler glaubt, dass zudem in absehbarer Zeit auch weitere Parkplätze in den Gemeinden Semriach und Stattegg kostenpflichtig werden. „Auch im Ausseerland gibt es seit Jahren kein wildes Parken mehr.“Der Ortschef rechnet durchaus mit einem Aufschrei mancher Besucher. „Aber die Gebühren sind gerechtfertigt. Und es regt sich ja auch niemand darüber auf, dass man in Graz fürs Parken zahlen muss.“
Übrigens: Auch die Landesregierung beschäftigt sich mit dieauf sem Thema. Lambert Schönleitner, grüner Abgeordneter, forderte in einem Antrag, dass die Besucherströme am Schöckl besser gelenkt, der öffentliche Verkehr ausgebaut, Kombitickets Öffis/ Seilbahn angeboten sowie Tempolimits eingeführt werden.