Kleine Zeitung Steiermark

Schöckl: Pläne für Halteverbo­t und Parktarife

- Von Thomas Wieser „Die Verkehrssi­tuation

Umbruch am Grazer Hausberg: Der massive Ansturm der Wanderer lässt Grundbesit­zer und Bürgermeis­ter eine „Neuregelun­g“prüfen.

Überfüllte Parkplätze, blockierte Einfahrten, zähflüssig­er Verkehr auf der Landesstra­ße – nicht nur einmal war der stark besuchte Grazer Hausberg in den letzten Monaten Thema in den Verkehrsna­chrichten. Aber wie soll man ein Verkehrsch­aos auf dem Schöckl verhindern, wie das Wildparken reduzieren? Die Antwort könnte viele Wanderer überrasche­n: Denn es ist tatsächlic­h denkbar, dass schon bald auch am Fuße des beliebten Ausflugber­gs „Parksherif­fs“unter- wegs sind, um not- falls Strafzette­l zu verteilen.

Großgrundb­esitzer Ulrich Stubenberg und Hannes Kogler, Bürgermeis­ter von St. Radegund, bestätigen der Kleinen

Zeitung entspreche­nde Pläne: Zum einen sollen möglichst viele Wanderer und Spaziergän­ger die Busse von Graz nach St. Radegund und weiter zum Schöcklkre­uz nützen. Kogler möchte, dass die Fahrkosten günstiger werden, sich die Tarifzonen ändern. Zum anderen aber soll es keine Gratis-Parkplätze mehr geben – auch beim Schöcklkre­uz nicht mehr. Selbst der Ausweichpa­rkplatz beim Freizeitze­ntrum könnte kostenpfli­chtig werden.

Damit nicht genug: An der Landesstra­ße und bei Einfahrten zu diversen Forstwegen soll ein striktes Halteund Parkverbot eingeführt werden. Zudem prüft man die Möglichkei­t, solarbetri­ebene Parkautoma­ten aufzustell­en und Schranken zu montieren. Laut Kogler gibt es bereits Gespräche mit ei

Bürgermeis­ter Kogler: „Gebühren sindgerech­tfertigt“ ner Sicherheit­sfirma, die den Parkraum überwachen soll. Zudem könnten in Zukunft im Kurort Tafeln auf freie Stellplätz­e hinweisen.

ist mehr als unzufriede­nstellend“, betont Bürgermeis­ter Kogler, der sich gestern erneut mit Michael Krainer, Geschäftsf­ührer der Holding Graz und verantwort­lich für die Schöckl-Seilbahn, abstimmte. Der Tenor: Die Verkehrsst­röme rund um den beliebten Berg müssten besser gelenkt und verteilt werden.

„Es muss klar definiert werden, wo es Parkplätze gibt“, ergänzt Ulrich Stubenberg, der

dem Berg rund 1700 Hektar besitzt. Auch er spricht sich klar für die Parkraumbe­wirtschaft­ung aus, vielleicht sogar schon ab Herbst (siehe links). Im Gegenzug kann sich Stubenberg vorstellen, seinen Parkplatz beim Schöcklkre­uz zu vergrößern – sofern dies von den Behörden genehmigt wird.

Vor diesen und weiteren Schritten muss aber der tatsächlic­he Bedarf erhoben werden, Verkehrszä­hlungen sind geplant. Wie teuer das Parken sein wird und ob es neben Tagesauch Jahreskart­en geben wird, steht noch nicht fest.

Bürgermeis­ter Kogler glaubt, dass zudem in absehbarer Zeit auch weitere Parkplätze in den Gemeinden Semriach und Stattegg kostenpfli­chtig werden. „Auch im Ausseerlan­d gibt es seit Jahren kein wildes Parken mehr.“Der Ortschef rechnet durchaus mit einem Aufschrei mancher Besucher. „Aber die Gebühren sind gerechtfer­tigt. Und es regt sich ja auch niemand darüber auf, dass man in Graz fürs Parken zahlen muss.“

Übrigens: Auch die Landesregi­erung beschäftig­t sich mit dieauf sem Thema. Lambert Schönleitn­er, grüner Abgeordnet­er, forderte in einem Antrag, dass die Besucherst­röme am Schöckl besser gelenkt, der öffentlich­e Verkehr ausgebaut, Kombiticke­ts Öffis/ Seilbahn angeboten sowie Tempolimit­s eingeführt werden.

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JÜRGEN FUCHS (2), GERY WOLF, WIESER Zu viel des Guten: In den vergangene­n Jahren war der Andrang am und zum Schöckl enorm – Corona befeuerte dies noch
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KLZ/HOFFMANN Schon bald könnten Parksherif­fs auch am Fuße des Schöckls im Einsatz sein

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