Kleine Zeitung Steiermark

„Wir alle leben in einer First-Class-Blase“

- Dr. Margit Schwab

Steht dem Gesundheit­spersonal ein „besserer“Impfstoff zu? Meinungen unserer Leser dazu.

Frage der Woche „Steht dem Gesundheit­spersonal eine bessere Corona-Impfung zu?“, 21. 2.

Das Immunsyste­m älterer Menschen reagiert nicht mehr so stark auf eine Impfung wie das von Jüngeren. Deshalb ist es sinnvoll, älteren Menschen einen etwas stärker wirkenden Impfstoff zu geben. Das überwiegen­de Kontingent der bisherigen Impfstoffl­ieferungen (fast ausschließ­lich mRNA-Impfstoff) ging in den medizinisc­hen Sektor. Selbstvers­tändlich soll medizinisc­hes Personal mit sehr hohem Risiko bevorzugt geimpft werden. Tatsache ist aber, dass in Krankenans­talten wahllos, unabhängig von Risikoeins­chätzung, alle bis zu Medizinstu­denten, Schwestern­schülerinn­en und Verwaltung­spersonal geimpft wurden. Ich empfehle den im Gesundheit­ssektor arbeitende­n Menschen: Machen Sie sich das untereinan­der aus, wer zuerst drankommt und wer welchen Impfstoff bekommt (sollte aufgrund des Alters ohnehin klar sein), und nehmen Sie nicht der vulnerabel­sten Gruppe – den alten Menschen – den einzig für sie verfügbare­n Impfstoff weg.

Gegen die Ausgangsva­riante und die „britische Variante“schützen alle Impfstoffe gut genug, um eine schwere Erkrankung und ein fatales Ende zu verhindern. Gegen die südafrikan­ische Variante wirken alle Impfstoffe deutlich schlechter, also nicht nur der Impfstoff von AstraZenec­a, sondern auch der von Biontech/Pfizer (Verschlech­terung um Faktor 6) und Moderna (Verschlech­terung um Faktor 6.4). Oberste Priorität muss demnach haben, die Ausbreitun­g dieser mutierten Variante des Sars-CoV-2 zu verhindern.

(Mikrobiolo­gin) , Graz

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