Die heilende Magie der Bilder
Friedrich Ernst Lampl (56) verlor beide Beine. Seither sammelt er Bilder, gleichsam als Therapie. Nun stellt er in Deutschlandsberg aus.
Quirlig ist er, umtriebig und voller Ideen. Friedrich Ernst Lampl ist ein malereibegeisterter Kunstsammler. Nach jahrzehntelangen Auslandsaufenthalten stellt der gebürtige Deutschlandsberger nun in seiner Heimatstadt aus. An die hundert Bilder sind im Laufe der Zeit vornehmlich in Puerto de la Cruz auf Teneriffa zusammengekommen. Lampl trat dort mit der heimischen Kunstszene in engeren Kontakt, lernte verschiedene Künstler kennen, einige auch persönlich. Einer von ihnen ist der aus Kuba stammende, international renommierte Carmelo González, dessen farbenprächtige, ein wenig an naive Kunst gemahnende Bilder den
größten Teil der qualitativ hochwertigen Sammlung ausmachen.
O hne Kunst hätte mein Leben wenig Sinn“, gesteht Lampl, dem das über bloßes Hobby weit hinausgehende Ankaufen und Sammeln von Kunstwerken geradezu zur Leidenschaft wurde. „Anfangs waren es drei, vier Bilder, nun sind es weit über hundert. Einerseits unterstütze ich dabei die Künstler und daneben hat das Anschauen allein schon einen echt therapeutischen Effekt“, bilanziert der im vergangenen Jahr coronabedingt von der kanarischen Hauptinsel Heimgekehrte.
Lampl hatte kein einfaches Schicksal. Nach einem Unfall während seiner beruflichen Tätigkeit als Zeitsoldat auf dem Golan wurde ihm ein Bein amputiert. Die damit verbundenen Operationen in Kombination mit einer seltenen Generkrankung verschlimmerten seinen Zustand so sehr, dass ihm bald darauf auch sein zweites Bein unterhalb des Knies entfernt werden musste. eine Beeinträchtigung merkt man dem 56-Jährigen nicht an. Stolz zeigt er zwei Fahrräder vor: „Sobald es die Temperaturen wieder zulassen, bin ich unterwegs. Ich muss mich viel bewegen, gleichsam hyperaktiv – unter Anführungszeichen – sein. Nur auf diese Weise kann ich den Rollstuhl zeitlich ein wenig nach hinten verschieben. Jeder Wetterumschwung ist für mich sehr schmerzhaft. Dennoch benötige ich, zumindest derzeit, außer obligaten Einreibungen mit Hanföl und Massagen keine weiteren Behandlungen. Den den Rest besorgt die Kunst.“
Nun stellt Lampl seine Sammlung im Zentrum von Deutschlandsberg aus und lädt zum Betrachten, Verweilen und bei Gefallen auch zum Ankauf ein. Einen Teil seiner Sammlung hat er dem örtlichen Tierschutz zur Verfügung gestellt.
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