Kleine Zeitung Steiermark

Metro: Experte befürchtet doppelte Kosten

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ner U3 vom Volkstheat­er zum Stubentor überein. Heute rechnet man mit 300 Millionen. Da wären die Kosten für die Erstinvest­ition der Grazer Metro statt bei 3,3 Milliarden über sieben Milliarden.“Bei den Wiener Linien bestätigt man: Auf der grünen Wiese – wie bei der U2 Richtung Seestadt Aspern – liegen die Kosten pro U-Bahn-Kilometer zwischen 100 und 200 Millionen Euro, „innerstädt­isch aber bei 310 Millionen Euro“.

Walter Brenner ist aber auch skeptisch, was die Bauzeit angeht: „Dass die Metro 2030 in Betrieb geht, halte ich für unrealisti­sch.“Auch drei Jahre für die Vorplanung seien mehr als sportlich: Finanzieru­ngsverhand­lungen, Umweltvert­räglichkei­tsprüfung, Bodenprobe­n, Bewilligun­gsverfahre­n, Ausschreib­ung, Vergaben ... Es sei ein langer Weg bis zum Spatenstic­h: „Bei Bahnprojek­ten rechnet man für Großprojek­te mit 30 bis 40 Jahren bis zur Realisieru­ng.“Auch wenn es in einem städtische­n Projekt dieser Dimension vielleicht rascher gehe – 2030 sei unrealisti­sch.

Holding-Graz-Vorstand Wolfgang Malik pocht auf die Studie: „Die Mini-Metro ist bei den Kosten laut unseren Fachleuten eben nicht mit U-Bahnprojek­ten wie in Wien oder Paris vergleichb­ar.“Vor allem bei den Haltestell­en, die bei der Mini-Metro mit kürzeren Garnituren deutlich kürzer seien, spare man Kosten. Die 300 Millionen Euro pro U-Bahnkilome­ter würden vom sehr komplexen Projekt U5/U2 stammen, das nicht mit dem Grazer Projekt vergleichb­ar sei. Malik: „Unsere Kalkulatio­n hält.“

Die Fertigstel­lung (M1 im Jahr 2029 und M2 2033) sei als optimaler Zeitplan angesetzt. Freilich könne es zu Verzögerun­gen kommen, vor allem, wenn es politische­n Gegenwind gebe.

Sieben statt 3,3 Milliarden Euro? Walter Brenner, Vater der Koralmbahn, sieht die Kosten in Graz zu günstig angesetzt. Holding-Graz-Chef Malik weist das zurück: Die Kalkulatio­n halte.

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