Unterricht mit Minister, Wolf und Präsident
Den Bundespräsidenten, den Bildungsminister und andere hat Andreas Wölkhart-Schiborr von der MS Weiz III schon für den Unterricht gewonnen.
Andreas Wölkhart-Schiborr liebt es, zu unterrichten. Hat sich der 42jährige ehemalige Verkaufsleiter in einem Möbelhaus doch im zweiten Bildungsweg seinen Traum vom Lehrersein verwirklicht: Seit vier Jahren unterrichtet er nun an der MS III in Weiz – Mathematik, Physik/ Chemie und Biologie.
Obwohl er gerne Lehrer ist, ließ er sich in den vergangenen Monaten das Heft auch immer wieder gern aus der Hand nehmen. Auf seine Initiative hin konnte die 4a-Klasse des Informatik-/Sprachenzweiges nämlich schon mit mehreren hochkarätigen Persönlichkeiten Video-Konferenzen abhalten.
Zunächst war es der – coronabedingt derzeit äußerst gefragte – Virologe Florian Krammer, den der Lehrer ganz unverbindlich via Facebook anfragte.
Krammer habe sofort zugesagt und schaltete sich aus New York nach Weiz zu – bevor er zu einer WHOKonferenz weitereilte.
In den letzten Wochen folgten Video-Interviews mit dem Physiker Werner Gruber, dem Mathematiker Rudolf Taschner, dem Chemiker Nuno Maulide (Wissenschaftler des Jahres 2018) oder auch mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Und aktuell steht ein Gespräch mit Armin Wolf zum Thema Medien auf dem Programm.
Zwischendurch drehte sich der Spieß um: Bildungsminister Heinz Faßmann ließ bei der Schule anfragen, ob er eine Geografiestunde halten könnte.
Auch die hat inzwischen stattgefunden.
„Die Interviewpartner haben alle gleich zugesagt und waren sehr nett. Sie haben alles kindgerecht erklärt und alle Fragen beantwortet“, sagt WölkhartSchiborr. Dass das so klappen würde, hätte er sich selbst nicht gedacht. Der Bundespräsident habe die Klasse danach gleich in die Hofburg eingeladen – sobald Corona es erlaubt. Auch Van der Bellen selbst würde gerne einmal in Weiz vorbeischauen – „und tatsächlich hat mich bereits sein Reisekoordinator angerufen“.
Überhaupt hätten fast alle zugesagt. Eine Ausnahme war Kanzlerin Angela Merkel, und zu Arnold Schwarzenegger sei man noch nicht durchgedrungen. Aber: „Die Schüler haben gesehen, dass es sich lohnt, dranzubleiben, wenn man eine Idee hat, man kann es probieren, Fragen kostet nichts.“