Hund ohne Auslauf, Holzboden voller Fäkalien
Steirerin hatte schlechtes Jahr: Ihrer Freundin konnte sie Schulden nicht zurückzahlen, ihren Vierbeiner sperrte sie ein.
Man mag sich gar nicht in die missliche Lage des Hundes hineinversetzen. Stundenlang war er oftmals von seinem Frauchen in der Mietwohnung eingesperrt. Ohne jegliche Chance auf Erleichterung in einer Hundewiese. Äußerln gehen musste er also zwangsweise im Inneren. Was beim Holzboden zu unappetitlichen und irreparablen Schäden führte. „Der Boden war mit Fäkalien übersät“, erklärt die Vermieterin, die ihre vier Wände aufwendig sanieren musste. „Eine Erklärung, warum das passiert ist, habe ich von der Mieterin aber nie bekommen“, sagt sie.
Schuld an dem verdreckten Boden ist eine steirische Friseurin, die am Grazer Straflandesgericht Platz nimmt. „Ich war in dem Jahr mit allem überfordert“, erklärt sie Richterin Gudrun Schmitt. „Ich wollte mich selbstständig machen, borgte mir deshalb Geld von meiner Freundin, konnte die Schulden nicht zurückzahlen.“
15.000 Euro hat sie von ihrer besten, gutgläubigen Freundin bekommen. Und dabei vorgetäuscht, dass sie kreditwürdig sei. Die Freundin hat ihr Geld allerdings nie mehr gesehen. „Was haben Sie denn mit den 15.000 Euro gemacht?“, erkundigt sich die Richterin bei der Angeklagten. „Ich habe für meinen Salon angezahlt und Möbel besorgt. Kurz vor der Schlüsselübergabe hat der Vermieter aber gesagt, dass er keine Friseurin drinnenhaben will ...“as Urteil: Fünf Monate bedingte Haft wegen Sachbeschädigung und schweren Betrugs. Die Richterin gibt der 22-Jährigen einen Ratschlag: „Ihre Geldprobleme müssen Sie auf die Reihe bekommen und schnell zurückzahlen. Deshalb bekommen Sie als Unterstützung auch einen Bewährungshelfer.“Ihren Hund tangiert das nicht mehr wirklich. Er ist nach einem Aufenthalt im Tierheim bei einem neuen Besitzer – und bleibt unbescholten.
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