Goldrausch an der Weinstraße
Zumindest dem Wein-Tourismus hat Corona im Vorjahr einen wahren Boom beschert. Jetzt wird in der Südsteiermark geplant und gebaut, was das Zeug hält.
Auch wenn die Südsteiermark schon seit Jahren als touristischer Hotspot gilt, erlebte der charakteristische Landstrich an der Grenze zu Slowenien im ersten Coronajahr einen Zuspruch wie nie zuvor. Als sichere Destination geltend, wurde die Region nach dem Lockdown im Frühjahr von urlaubshungrigen Weinliebhabern regelrecht gestürmt und war bis tief in den Herbst hinein ausgebucht. Eine Situation, die sich heuer wiederholen sollte und deshalb für heftige bauliche Aktivitäten in den Weinbergen sorgt. Es gilt, Kapazitäten für die Tausenden von neuen Gästen zu schaffen.
So sind Dutzende millionenschwere Projekte in Planung oder werden schon gebaut. Die sichtbarste Großbaustelle findet sich derzeit in Ottenberg an der Weinstraße. Für die umfassende Erweiterung des Ratscher Landhauses hat die Eigentümer-Familie Muster sieben Millionen
Euro in die Hand genommen. Der Betrieb, der künftig ganzjährig und täglich geöffnet sein wird, verfügt nun über 45 Zimmer, einen Schwimmteich und Infinity-Pool und einen 500 Quadratmeter großen WellnessBereich.
Nur ein paar Steinwürfe entfernt wird direkt an der Weinstraße eine spektakuläre Ferienwohnanlage der Rebenhof Living GmbH entstehen. Die 90-Prozent-Tochter der Mandlbauer Bau GmbH hatte im Vorjahr das 16.000 Quadratmeter große Areal oberhalb des Weinguts Rebenhof erworben, zehn Prozent an der Gesellschaft hält der Winzer Hartmut Aubell. Im Vollausbau sollen es 74 Chalets und Wohnungen sein, das Stammhaus ist – wo jetzt die Moarhäuser stehen – als Aparthotel mit 20 Wohnungen konzipiert. Kräftig am Bauen ist ebenso der bayrische Gourmet-Investor Hans Kilger. In dem von ihm gepachteten Schloss Gamlitz wird bis Mai die Zentrale seiner