Kleine Zeitung Steiermark

Zur Person

- Günther Friesinger ist einer der KOMM.ST-Macher Planen Sie, auch das KOMM.ST in diese Richtung zu verändern? Günther Friesinger,

Regionalmu­seen Signale, Kunst in der Region stärker zu fördern. Ich hoffe, das wird auch noch ausgebaut, um viel mehr zeitgenöss­ische Kunst in die Regionen holen zu können.

Wie beurteilen Sie die Auswirkung­en auf die gesamte Kulturszen­e?

Aktuell leiden viele unter einem regelrecht­en CoronaBurn-out. Permanent proben, absagen, verschiebe­n, neu planen und dann wieder von vorne: Das führt zu Frustratio­n und einem riesigen Rückstau an künstleris­chem Output. Offen ist, wann es wieder losgeht und zu welchen Bedingunge­n geöffnet werden kann. Tests für den Besuch von Veranstalt­ungen wurden ja schon im Sommer 2020 von der Nachtkultu­r als Teil von Prävention­skonzepten vorgelegt. Gerade dieser Bereich der Kultur ist zu einem großen Teil seit einem Jahr geschlosse­n, und leider werden viele aus diesem Bereich auch nicht mehr aufsperren können. Wichtig wird sein, den Aufbruch aus der Pandemie zu unterstütz­en, um möglichst wenige zu verlieren. Die Krise hat die Kunst ja ins Netz verlagert.

Viele Kunst- und Kulturvera­nstalter verlegen sich aktuell auf hybride Veranstalt­ungen. Etwas, das aktuell auch in der Kunstvermi­ttlung verstärkt eingesetzt wird. Die Besonderhe­it von KOMM.ST ist, an alten Orten in der Region zeitgenöss­ische Kunst zu produziere­n und Menschen gerade über diese alten Orte, die sie aus anderen Kontexten kennen, abzuholen. Hier, abseits von Social-MediaKanäl­en wie Facebook oder Instagram, nun zusätzlich­e virtudie

geboren am 4. Mai 1973 in Graz. Künstler, Kurator, Philosoph. Realisiert­e zahlreiche Projekte und ist Teil der mittlerwei­le legendären Wiener Künstlerpl­attform monochrom.

Mit Georg Gratzer, Roswitha Weingrill und vielen Mithelfern ist er einer der Festivalma­cher von KOMM.ST in der Oststeierm­ark. www.komm.st

elle Räume aufzumache­n, ist für uns keine wirkliche Option. Die Veranstalt­ung könnte dann ja überall sein und der Charme der Veranstalt­ungen von KOMM.ST, nämlich neue Kunst an alten Orten, würde auf der Strecke bleiben.

Aktuell zeigen wir im KOMM.ST LAB seit den Lockerunge­n am 8. Februar die Wiederaufn­ahme der Ausstellun­g „Phantastis­che Welten“von Michael Marrak. Ab 9. April läuft dann die Ausstellun­g „Positive Pressure“des Künstlerko­llektivs monochrom. Wenn alles klappt, eröffnen wir am 14. Mai das Festival KOMM.ST 21 mit der Ausstellun­g „Cast of Water“von Ulrike Königshofe­r. Höhepunkte sind Theaterpro­duktionen von den Rabtaldirn­dln und Kokoloresk sowie ein Konzert von beefólk im Kunsthaus Weiz. Eine Neuerung ist das KÜLML KOMM.ST, das im September Singer/Songwriter zu OpenAir-Konzerten in das Schloss Külml bringen wird. Darüber hinaus setzen wir unser Projekt „Kulturelle Nahversorg­ung Oststeierm­ark“fort und bieten mit unseren Projektpar­tnern ein Kulturprog­ramm in den Städten und Dörfern der Oststeierm­ark an.

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MANFRED WERNER/WIKIPEDIA Wie sehen die Planungen für die nächste Ausgabe aus und wie läuft es mit dem Versuch, ganzjährig in der Region aktiv zu sein?

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