Jeder Impfarzt darf „Verwurf vermeiden“
Ärger über Impfhotline und angeblich vorgezogene Patienten steigt. Eine Versachlichung.
aktiv seinen Termin buchen können und sehen, welcher Impfstoff verwendet wird.
Warum werden offensichtliche Risikopatienten nicht früher geimpft?
ANTWORT: Es gibt nicht „den Risikopatienten“. In der Kategorie „besonders hohes Risiko“listet das Land Steiermark auf seiner Plattform zehn Beispiele für Vorerkrankungen auf. Das Gesundheitsministerium listet mehr Beispiele beziehungsweise geht mehr ins Detail. Zu beachten sind noch Risikogruppen-Verordnung und „Empfehlungen zur individuellen Analyse“durch Ärzte. Kurzum: Es ist nicht nur eine ärztliche Entscheidung und eines des Alters. Sondern auch eine der Logistik und der Zielgruppe.
Wie weiß man, ob man denn zu einer Risikogruppe zählt?
ANTWORT: Michael Adomeit, Allgemeinmediziner und Obmann der Wissenschaftlichen Akademie für Vorsorgemedizin, rät, sich an seinen Hausarzt (bzw. Facharzt) zu wenden. Außerdem versenden die Sozialversicherungsträger diese Woche Bestätigungen an insgesamt 26.656 Steirer. Rückfragen unter Tel. 050124-2020.
Wieso darf ein Arzt in der Gemeinde eine Gruppe schneller impfen als ein anderer?
ANTWORT: Das hat nichts mit Dürfen zu tun. Der Impfarzt erhält nur die Liste jener Personen, die sich auf der Plattform für ihn angemeldet haben. Gereiht nach Alter und Risiko. Es kann ja auch sein, dass „der eine Arzt im Ort lieber am Mittwoch impft, der andere am Freitag“, ergänzt Adomeit. Kein Arzt hat die Warteliste des anderen. Grundsätzlich gilt, dass jeder „Impfstoff-Verwurf “zu vermeiden ist. Auch der, exemplarisch, fitte Nachbar darf geimpft werden, wenn andere nicht greifbar wären. Jeder Geimpfte ist freilich zu registrieren.