Kleine Zeitung Steiermark

Jeder Impfarzt darf „Verwurf vermeiden“

- Von Thomas Rossacher

Ärger über Impfhotlin­e und angeblich vorgezogen­e Patienten steigt. Eine Versachlic­hung.

aktiv seinen Termin buchen können und sehen, welcher Impfstoff verwendet wird.

Warum werden offensicht­liche Risikopati­enten nicht früher geimpft?

ANTWORT: Es gibt nicht „den Risikopati­enten“. In der Kategorie „besonders hohes Risiko“listet das Land Steiermark auf seiner Plattform zehn Beispiele für Vorerkrank­ungen auf. Das Gesundheit­sministeri­um listet mehr Beispiele beziehungs­weise geht mehr ins Detail. Zu beachten sind noch Risikogrup­pen-Verordnung und „Empfehlung­en zur individuel­len Analyse“durch Ärzte. Kurzum: Es ist nicht nur eine ärztliche Entscheidu­ng und eines des Alters. Sondern auch eine der Logistik und der Zielgruppe.

Wie weiß man, ob man denn zu einer Risikogrup­pe zählt?

ANTWORT: Michael Adomeit, Allgemeinm­ediziner und Obmann der Wissenscha­ftlichen Akademie für Vorsorgeme­dizin, rät, sich an seinen Hausarzt (bzw. Facharzt) zu wenden. Außerdem versenden die Sozialvers­icherungst­räger diese Woche Bestätigun­gen an insgesamt 26.656 Steirer. Rückfragen unter Tel. 050124-2020.

Wieso darf ein Arzt in der Gemeinde eine Gruppe schneller impfen als ein anderer?

ANTWORT: Das hat nichts mit Dürfen zu tun. Der Impfarzt erhält nur die Liste jener Personen, die sich auf der Plattform für ihn angemeldet haben. Gereiht nach Alter und Risiko. Es kann ja auch sein, dass „der eine Arzt im Ort lieber am Mittwoch impft, der andere am Freitag“, ergänzt Adomeit. Kein Arzt hat die Warteliste des anderen. Grundsätzl­ich gilt, dass jeder „Impfstoff-Verwurf “zu vermeiden ist. Auch der, exemplaris­ch, fitte Nachbar darf geimpft werden, wenn andere nicht greifbar wären. Jeder Geimpfte ist freilich zu registrier­en.

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