Acht Stunden Autofahrt für etwas Pistenspaß
Aus Oberösterreich, Salzburg oder dem Burgenland zog es diesen Winter viele zum Skifahren auf die Planai, wenn auch nur für einen Tag.
Ein Samstagnachmittag im Februar, der Parkplatz am Fuße der Planai in Schladming ist voll. Dort, wo im Jänner die Slalomstars abschwingen, reihen sich Autos unterschiedlichster Kennzeichen aneinander. Viele ihrer Besitzer haben nach dem Skitag die Campingstühle ausgepackt und Skikleidung gegen Jogginghosen getauscht. Aufgrund der geschlossenen Gastronomie stärken sie sich in und neben ihren Pkw für die lange Rückreise.
Bis zu acht Stunden haben sie in Hin- und Rückfahrt investiert, um auch in Coronazeiten
Ski zu fahren. Eine
Gruppe Südburgenländer grillt im Parkhaus nebenan. „Hier schaut es vielleicht viel aus, aber die Leute verteilen sich gut auf den Pisten“, sagt einer aus der Gruppe lachend: „Da lohnt sich auch das Aufstehen um vier
Uhr.“
Ähnlich sieht das auch ein Grieskirchner (OÖ): „Ich fahre mit großer Begeisterung Ski, dafür nehme ich die lange Anreise gerne in Kauf.“Eine Familie aus dem Weinviertel verbindet das Angenehme mit dem Nützlichen: „Wir kaufen hier ein Motorrad und haben gleich unsere Ski miteingepackt.“Als „außergewöhnlich“stuft auch Planai-Chef Georg Bliem die heurige Skisaison ein. „Trotz überraschender 3000 Gäste pro Tag haben wir Umsatzeinbußen von mehr als 80 Prozent verzeichnet“, sagt er. So tummelten sich vergangenes Jahr noch täglich 12.000 Skibegeisterte auf den Pisten. Dass viele die lange Anreise auf sich nähmen, sei dem Engagement der gesamten Region zu verdanken, meint Bliem. Die Gäste würden vor allem die „ausgezeichnete Pistenqualität“schätzen.