Keine Lizenz für die Austria, da wird Polster „angst und bange“
Austria Wien wurde in erster Instanz die Bundesliga-Lizenz für die nächste Saison aus finanziellen Gründen verweigert.
gang wurde trotz fehlender Bestätigung von Sturm fixiert. Mittelfeldspieler Manprit Sarkaria kommt ablösefrei von der Wiener Austria. Der Linksfuß hat indische Eltern, kam aber schon in der Bundeshauptstadt auf die Welt. Als klassischer Käfigkicker bringt der 24Jährige sehr gute Technik und jede Menge Kreativität mit. Bei der Austria schaffte er ausgerechnet in der Saison 2019/20 den Durchbruch – unter Trainer Christian Ilzer, mit dem er ab Sommer wieder vereint sein wird. Auch in dieser Saison gehört Sarkaria trotz schwacher Vorstellungen der enttäuschenden Austria zu den absoluten Leistungsträgern.
Toni Polster, selbst ernannter „Rekordtorschütze der Austria, der zur Stadioneröffnung nicht einmal eine Einladung erhalten hat“, schlug via Instagram als „doppelpacktoni“schon vor wenigen Tagen die Hände über dem Kopf zusammen. Er vernahm, dass „der Mann, der für das sportliche und wirtschaftliche Chaos“verantwortlich ist – nämlich Markus Kraetschmer –, seinen Vertrag verlängert hat.
Die nächste Polster’sche Sorge erfolgte nach der Erklärung Peter Stögers, am Ende der Saison nicht mehr zur Verfügung zu stehen. „Eine weitere Hiobsbotschaft in diesen Tagen, aber leider absolut nachvollziehbar“, schrieb Polster. Die Information, die dann am Dienstag gegen 15 Uhr folgte, erschütterte Doppelpacktoni: Die Wiener Austria erhielt in erster Instanz keine Lizenz für die kommende Bundesligasaison. Als einziger Verein der höchsten Spielklasse. Der für derlei Entscheidungen zuständige Senat 5 der Bundesliga nannte als Grund: „finanziell“. „Ich hoffe, dass es gelingt, das zu regeln (...), aber ich sehe schwarz und mir wird angst und bange“, so Polster per Instagram-Video.
Noch hat das für die Veilchen keinerlei Folgen – abgesehen vom fahlen Beigeschmack. Bis 21. April kann die Austria nachreichen, eine Woche später erfolgt dann die Entscheidung in zweiter Instanz. Und auch dann könnten die Favoritner innerhalb von acht Tagen das Ständige Neutrale Schiedsgericht bemühen, das dann bis Ende Mai entscheidet. Der
Weg, den die Hartberger gehen mussten, und letztlich siegten, als ihnen in der Aufstiegssaison die Lizenz vorerst verwehrt wurde.
Die Austria jedenfalls ist zuversichtlich: „Wir wissen durch den heute erhaltenen Lizenzentscheid ganz genau, welche Anforderungen an uns gestellt werden und worauf wir uns fokussieren müssen. Wir werden alles unternehmen, um die zusätzlichen Informationen fristgerecht einzubringen“, wird Präsident Frank Hensel in einer Aussendung zitiert.
Für die Austria ist die Verweigerung der Lizenz eine unschöne Premiere. Ganz neu ist das finanzielle Problem aber nicht. Den Wienern wurde 2019 die Lizenz bereits nur unter Auflagen erteilt. Im Vorjahr wurden die Finanzkriterien coronabedingt anders beurteilt. Unklar ist, ob im Vorjahr über den Lizenzantrag der Austria auch unter regulären Bedingungen positiv entschieden worden wäre. Der jüngste Geschäftsbericht wies Verbindlichkeiten von 78 Millionen Euro aus. Alleine in der Saison 2019/20 schrieben die Violetten ein Minus von 18,8 Millionen Euro.
Bundesliga-Lizenz erteilt: Salzburg, Rapid, LASK, Sturm, WSG Tirol, WAC, Hartberg, Ried, Altach, St. Pölten, Admira. Bundesliga-Lizenz verweigert: Austria Wien.
Bundesliga-Lizenz erteilt (im Falle des Aufstiegs): GAK, Austria Klagenfurt, Wacker Innsbruck.
Bundesliga-Lizenz verweigert (im Falle des möglichen Aufstiegs): Austria Lustenau, FAC.
Zweite-Liga-Zulassung erteilt: Austria Klagenfurt, Wacker Innsbruck, GAK, Liefering, Amstetten, Steyr, Lafnitz, Juniors OÖ, BW Linz, Dornbirn, Horn, FAC, Kapfenberg, Rapid Amateure.
Zweite-Liga-Lizenz verweigert: Young Violets, Austria Lustenau. Zweite-Liga-Zulassung erteilt (im Falle des Aufstiegs): Sturm Amateure, Hertha Wels, Wacker Innsbruck Amateure. Zweite-Liga-Zulassung verweigert
(im Falle des möglichen Aufstiegs): Stripfing/Weiden.
Protestfrist bis 21. April. Entscheidung im Protestkomitee bis 27. April. Nach weiteren acht Tagen ist die Einreichung einer Klage beim Ständigen Neutralen Schiedsgericht, der dritten und letzten Instanz, möglich. Dieses muss die Entscheidung bis 31. Mai an die UEFA melden.
Die Insignia-Gruppe, ein führendes Unternehmen im Luxus-Service-Bereich, soll als strategischer Partner helfen. Geld soll in die Austria gepumpt werden, aus der Austria nicht nur national, sondern international eine Spitzenmannschaft gemacht werden. Das sollte wie folgt gelingen: Die Insignia-Gruppe soll für die Austria internationale Sponsoren aufstellen. Misslingt der Versuch, zahlt der strategische Partner selbst. Alleine: Geld floss noch keines. Und: Zuletzt gab Kraetschmer auch zu, dass vonseiten der Insignia-Gruppe keine Sicherheiten vorhanden seien. Die fehlen offenbar bis heute.
Kapfenberg – Lafnitz
Tor: Hernaus (75.)
Kapfenberg: Giuliani; Lang, Steinlechner, N’Zi, Mander; Musija (67. Hernaus), Heric
(67. Sylla), Grgic; Amoah (84. Staber), Mensah (90. Parger), Mikic
Lafnitz: Zingl; Kirnbauer (80. Schloffer), Tomka, Umjenovic; Wohlmuth, Schriebl, Siegl (80. M. Kröpfl), Fadinger; C. Kröpfl
(70. Gremsl); Krienzer (70. Puschl),
Bürger (63. Wendler)
Amstetten – A. Klagenfurt 1:6 (1:1) FAC – Steyr 0:1 (0:0) Horn – Wacker Innsbruck 2:3 (1:3) Dornbirn – A. Lustenau 2:0 (0:0) GAK – Juniors OÖ Heute, 18.30 Uhr Liefering – Young Violets Heute, 18.30 Uhr Rapid Am. – BW Linz Heute, 20.30 Uhr
Lafnitz 23 14 2. BW Linz 21 14 3. Liefering 21 13 4. A. Klagenfurt 23 11 5. W. Innsbruck 23 11 6. GAK 22 9 7. Kapfenberg 23 9 8. Dornbirn 23 8 9. Juniors OÖ 21 7 10. Steyr 23 6 11. Amstetten 22 7 12. A. Lustenau 23 7 13. Young Violets 22 6 FAC 23 6 Rapid Am. 22 6 Horn 23 5
2 1 4 8 6 5 4 5 6 9 6 4 6 5 3 6
7 6 4 4 6 8 10 10 8 8 9 12 10 12 13 12
1:0 (0:0)
37:26 49:26 43:20 47:26 34:29 31:31 30:40 30:32 27:33 24:33 31:42 33:39 30:34 26:33 27:39 32:48
44 43 43 41 39 32 31 29 27 27 27 25 24 23 21 21