Italien öffnet sich wieder
In Oberitalien sind die Touristen zurück. Grado und Venedig sind gut besucht, nur die Kreuzfahrtschiffe sorgen für Unmut.
In Grado sind all jene, die ohne Mund-Nasen-Schutz durch die Altstadt schlendern, mit ziemlicher Sicherheit Touristen aus Österreich. Die Italiener halten sich konsequent an die Maskenpflicht bei Menschenansammlungen im Freien. „Wenn viele Menschen unterwegs sind, trägst du die Maske. Wenn nicht, dann trägst du sie einfach nur bei dir“, ernes die freundliche Mitarbeiterin der Tourismus-Info.
Die Stimmung in Grado ist entspannt. An den Stränden gilt Maskenpflicht auf dem Weg zum Liegestuhl und zur Strandbar. In der Sonne braten und schwimmen darf man ohne.
Die lokale Polizei bittet die Touristen freundlich aber bestimmt, doch die Maske aufzusetzen, wenn es zu größeren Menschenansammlungen wie dem Wochenmarkt kommt. Die
Italiener nehmen die Maskenpflicht gelassen hin, aber ernst wie einst das Rauchverbot.
Während in Italien die Corona-Restriktionen allmählich gelockert werden, kehren die Touristen zurück. Besonders deutlich wurde das in Venedig. Bei den Vaporetti kam es sogar zu Spannungen. Eine Mitarbeiterin an Bord eines Vaporetto wurde mit Fußtritten angegriffen. Ein weiterer Mitarbeiter musste nach einem Angriff eiklärt Passagiers auch mit der Rettung ins Spital gebracht werden, berichtete die italienische Nachrichtenagentur ANSA.
Unter lautstarken Protesten hat am Samstag nach gut eineinhalb Jahren wieder ein großes Kreuzfahrtschiff in Venedig abgelegt. In kleinen Booten auf dem Wasser, mit Fahnen und Spruchbändern passten die Demonstranten den Kreuzer ab. „Große Schiffe raus aus der Lagune“, skandierten die Menschen. Die Bewegung „No Grandi Navi“hatte bereits Anfang der Woche zu den Protesten aufgerufen.
Zu einer „Invasion einer Horde von Österreichern“, wie am Samstag der Privat-TV-Sender „telefriuli“meldete, kam es am verlängerten Fronleichnamswochenende auch in Lignano. In Anbetracht der Auflagen wegen der Pandemie zog es heuer zu Pfingsten offenbar nur wenige österreichische Jugendliche nach Lignano. Das wurde jetzt nachgeholt. Doch es wurde nicht nur friedlich gefeiert, sondern gesoffen, gegrölt und randaliert, die Polizei schritt ein. Lignanos Bürgermeister Luca Fanotto erklärte: „ Diese Situation ist nicht tolerierbar.“