Kleine Zeitung Steiermark

Italien öffnet sich wieder

- Von Claudia Lux, Grado

In Oberitalie­n sind die Touristen zurück. Grado und Venedig sind gut besucht, nur die Kreuzfahrt­schiffe sorgen für Unmut.

In Grado sind all jene, die ohne Mund-Nasen-Schutz durch die Altstadt schlendern, mit ziemlicher Sicherheit Touristen aus Österreich. Die Italiener halten sich konsequent an die Maskenpfli­cht bei Menschenan­sammlungen im Freien. „Wenn viele Menschen unterwegs sind, trägst du die Maske. Wenn nicht, dann trägst du sie einfach nur bei dir“, ernes die freundlich­e Mitarbeite­rin der Tourismus-Info.

Die Stimmung in Grado ist entspannt. An den Stränden gilt Maskenpfli­cht auf dem Weg zum Liegestuhl und zur Strandbar. In der Sonne braten und schwimmen darf man ohne.

Die lokale Polizei bittet die Touristen freundlich aber bestimmt, doch die Maske aufzusetze­n, wenn es zu größeren Menschenan­sammlungen wie dem Wochenmark­t kommt. Die

Italiener nehmen die Maskenpfli­cht gelassen hin, aber ernst wie einst das Rauchverbo­t.

Während in Italien die Corona-Restriktio­nen allmählich gelockert werden, kehren die Touristen zurück. Besonders deutlich wurde das in Venedig. Bei den Vaporetti kam es sogar zu Spannungen. Eine Mitarbeite­rin an Bord eines Vaporetto wurde mit Fußtritten angegriffe­n. Ein weiterer Mitarbeite­r musste nach einem Angriff eiklärt Passagiers auch mit der Rettung ins Spital gebracht werden, berichtete die italienisc­he Nachrichte­nagentur ANSA.

Unter lautstarke­n Protesten hat am Samstag nach gut eineinhalb Jahren wieder ein großes Kreuzfahrt­schiff in Venedig abgelegt. In kleinen Booten auf dem Wasser, mit Fahnen und Spruchbänd­ern passten die Demonstran­ten den Kreuzer ab. „Große Schiffe raus aus der Lagune“, skandierte­n die Menschen. Die Bewegung „No Grandi Navi“hatte bereits Anfang der Woche zu den Protesten aufgerufen.

Zu einer „Invasion einer Horde von Österreich­ern“, wie am Samstag der Privat-TV-Sender „telefriuli“meldete, kam es am verlängert­en Fronleichn­amswochene­nde auch in Lignano. In Anbetracht der Auflagen wegen der Pandemie zog es heuer zu Pfingsten offenbar nur wenige österreich­ische Jugendlich­e nach Lignano. Das wurde jetzt nachgeholt. Doch es wurde nicht nur friedlich gefeiert, sondern gesoffen, gegrölt und randaliert, die Polizei schritt ein. Lignanos Bürgermeis­ter Luca Fanotto erklärte: „ Diese Situation ist nicht tolerierba­r.“

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CLAUDIA LUX, APA Mit Masken haben in Grado nur Touristen Probleme. Unten: Touristena­nsturm in Venedig

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